Auf dem Rücken der Pferde

Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes, so lautet ein arabisches Sprichwort. Wer gesund ist und glücklich liiert, dem fehlt also nur noch ein Pferd, um bereits hier auf Erden in paradiesischen Zuständen zu leben. Allerdings hat sich der Umgang mit Pferden im Lauf der Zeit stark verändert. Wer glaubt, er könne sich wie einst John Wayne in den alten Hollywood-Western in den Sattel schwingen und durch die Prärie galoppieren, der irrt. Viele Reiterinnen verzichten heutzutage auf Sporen und Trense. Viele Reit- und Pferdebücher punkten damit, dass der Kommunikation mit dem Pferd und der Vertrauensarbeit mehr Gewicht zukommt als dem Reiten.

Unser Pferd heisst Fibi und es ist eine Mischung zwischen einem Lusitano und einem Freiberger (Bild). Das ist eine seltene, aber äusserst gelungene, besondere Kreuzung. Allerdings hat das Pferd auch einen sehr besonderen Charakter. Uns geht es nicht in erster Linie um Leistung, sondern um einen respektvollen und fördernden Umgang mit dem Pferd. Der sogenannten „Bodenarbeit“ kommt eine wichtige Bedeutung zu.

Allen, die sich in diesen wunderschönen Sommerwochen ab und zu in den Sattel schwingen, kann ich ein ganz tolles neues Pferdebuch empfehlen. Mit diesem Buch möchte ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, unsere Philosophie des Reitens näherbringen, und sie dafür begeistern. Das Buch trägt den spannenden Titel „Warum ich mein Pferd von der Trense befreite“.

Unsere Reiterfamilie ist mit dieser neuen Philosophie sehr glücklich geworden. Nichts ist schöner, als ein freiwillig springendes Pferd, das nicht unter Druck oder Zwang steht.

Nicht immer ist es der Sieg vor dem Publikum, der zählt, sondern ein Sieg in der gemeinsamen Anstrengung, ein Team zu sein. Ich möchte dieses Gefühl an Sie weitergeben, das Einigsein mit dem Pferd und das Glücksgefühl, gemeinsam etwas zu wagen und sich zu vertrauen.

Der Autor dieses Buches schreibt: „Das Pferd, das mich vom Absprung vor einem Hindernis begleitet, ist auch ein Begleiter in meinem Leben. Denn Reiten und Leben kann man nicht voneinander trennen!“

Pferde und Reiten sind übrigens keine reine Mädchensache, auch wenn es in den Reitställen oftmals ganz danach aussieht. Denken Sie, lieber Leser, an das eingangs zitierte arabische Sprichwort. Das ist bestimmt nicht nur auf verträumte Mädchen gemünzt.

Literaturangabe: Jürgen Krackow: Warum ich mein Pferd von der Trense befreite. Kosmos Verlag. 79 Seiten.

Zum Bild: Pferd Fibi ist eine Kreuzung zwischen einem Lusitano und einem Freiberger und es braucht weder Sporen noch Trense. Foto: Schnidrig.