US-Präsident Donald Trump weilt heute am Weltwirtschaftstreffen in Davos. Er twittert, er werde „der Welt sagen, wie grossartig Amerika ist.“ Und im Originalton: „Our country is finally WINNING again!“ Genau das und noch viel mehr erzählt die deutsche Erfolgsautorin Juli Zeh in ihrem Politthriller „Leere Herzen“. In ihrem Politthriller leitet sie die nahe Zukunft aus aktuellen politischen Ereignissen ab. Die deutsche Autorin ist promovierte Juristin, und sie ist für ihr politisches Engagement bekannt. Sie ist Mitglied der Bundesversammlung und wählte im Auftrag der SPD den Bundespräsidenten.
Mit Donald Trump hat sich Einiges zum Guten entwickelt. Im Politthriller von Juli Zeh beendet die Verbrüderung von Trump und Putin den Syrienkrieg. Sogar dem amerikanischen Isolationismus kann die Autorin in ihrem Buch viel Positives abgewinnen. Die „America First“-Strategie ermöglicht endlich eine Zweistaatenlösung in Israel und Palästina. Überhaupt blüht der arg gebeutelte Nahe Osten unter der Präsidentschaft von Donald Trump wieder auf, dies geschieht auch dank eines Wirtschaftskriegs zwischen der EU und den USA, aus dem der Nahe Osten als Profiteur hervorgeht.
In ihrem Buch befasst sich die Autorin Juli Zeh intensiv mit der heutigen Gesellschaft. Sie warnt uns davor, immer und überall nur rückwärts in die Vergangenheit zu blicken. Das gilt auch für all das, was der mächtigste Mann der Welt derzeit tut: „Damals war Trump noch nicht Alltag, sondern Skandal; Begriffen wie Pluralismus, Gleichheit, Integration wohnte noch Bedeutung inne.“ In ihrem Buch „Leere Herzen“ verzichtet die heutige Gesellschaft lieber auf das Wahlrecht, statt auf Bequemlichkeiten wie die Waschmaschine zu Hause. Zitat: „Sie leben ihr Leben und stecken den Kopf in den Sand, weil sie damit in einer Welt, in der man jemanden wie Trump nicht einfach scheisse finden kann, nichts Besseres anzufangen wissen.“
Der Politthriller „Leere Herzen“ ist beklemmend realistisch. Für die Menschen ist der alltägliche Pragmatismus ein willkommener Ersatz für frühere Werte. Sie halten gar nichts von früheren Werten wie Gutmenschentum und Selbstverbesserung. Damals habe es noch etwas gegeben, woran man glauben konnte, sagt eine der Hauptpersonen. In „Leere Herzen“ wandelt eine Juristin ihr politisches Engagement um in Literatur, die zu unterhalten weiss. Der Politthriller beschränkt sich nicht darauf, eine Zukunftsspekulation zu sein.
Die von der Autorin entworfene Zukunft weist auf einen möglichen Weg hin, den unsere Gesellschaft – auch unter der Führung des mächtigsten Mannes der Welt – gehen könnte. Einflussreiche Leute wie Trump gehören heute zum Alltag, wir müssen uns mit ihnen arrangieren. „Damals war Trump noch nicht Alltag, sondern Skandal“. Vorwärtsblicken ist angesagt. Die Skandalgeschichten der Vergangenheit bringen uns nicht weiter.
Text und Foto (Symbolbild): Kurt Schnidrig