Wohin gehen wir?

Welchen Weg wollen wir nehmen? Der Mensch hat die Fähigkeit zu schöpferischem und zu zerstörerischem Handeln. Und die Menschheit steht jetzt an einem Punkt, an dem sie entscheiden muss, welchen Weg sie von hier aus gehen will. In turbulenten Zeiten wie diesen haben Historiker wie Harari das Sagen. Haben Sie heute schon Harari gelesen? Der junge israelische Historiker Harari verkauft seine Bücher millionenfach. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Unsere Welt ist beunruhigend und unsicher. Die Menschen suchen nach Orientierung. Die grossen Geschichtsdeutungen sind Bestseller. Den Menschen sind die wichtigen Geschichten über ihren Ursprung abhanden gekommen. Und ohne Wissen um die Vergangenheit, lässt sich die Zukunft nicht planen. Yuval Harari liefert mit seinen Büchern klare Antworten auf die existenziellen Fragen nach dem Woher und Wohin.

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert. So heisst der neue Harari, der die Hitparade der Sachbücher weltweit anführt. Wer die bisherigen Bücher von Yuval Harari bereits gelesen hat, der erlebt beim Lesen ein Déjà-vu. Der aktuelle Bestseller ist zusammengeschustert aus den bestbekannten Harari-Themen: Sinn, Gerechtigkeit, Krieg. Das alles haben wir bereits gelesen in Hararis früheren Büchern. „Homo sapiens“ verkaufte sich 8 Millionen Mal, und das Buch ist auch in der Schweiz immer noch ein Bestseller.

Eine illusionslose Wirklichkeit präsentiert Harari in seinen historisch aufgeplusterten Werken. Der Mensch ist von Emotionen gesteuert, was ihm fehlt, das ist die Vernunft. Ungeniert verbreitet Harari seine Kernbotschaft, und die kann er auch mit überzeugenden Beispielen illustrieren. „Als Spezies ist dem Menschen Macht lieber als Wahrheit“, schreibt Yuval Harari. Bereits in seiner kurzen Geschichte der Menschheit fasst Harari schonungslos zusammen, was Sache ist: „Vor 100’000 Jahren war Homo sapiens noch ein unbedeutendes Tier, das unauffällig in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents lebte. Die Rolle, die unsere Vorfahren im Ökosystem spielten, war nicht grösser als die von Gorillas, Libellen und Quallen. Vor 70’000 Jahren vollzog sich ein mysteriöser und rascher Wandel mit dem Homo sapiens, und es war vor allem die Beschaffenheit seines Gehirns, seine Sprache und seine einzigartige Fähigkeit zur Kooperation, die ihn zum Beherrscher und zur Bedrohung des Planeten werden liessen.“

Warum? Warum? Warum? Ist der Mensch nun die Krone der Schöpfung oder doch eher der Schrecken des Ökosystems? Diese Kardinalsfrage lässt sich nicht beantworten, ohne dass wir uns zahlreichen Fragen aus der Vergangenheit stellen. Warum liessen unsere Vorfahren, die einst Jäger und Sammler waren, sich nieder, betrieben Ackerbau und gründeten Städte und Königreiche? Warum begannen wir an Götter zu glauben, an Nationen, an Menschenrechte? Warum setzen wir Vertrauen in Geld, Bücher und Gesetze und unterwerfen uns der Bürokratie, Zeitplänen und dem Konsum? Und hat uns all dies im Lauf der Jahrtausende glücklicher gemacht? Yuval Harari entwirft mit seinen international gefeierten Bestsellern das grosse Panorama unserer eigenen Geschichte. Und er stellt die alles entscheidende Frage, wohin wir von hier aus gehen wollen.

Wohin des Weges? Die Orientierung an den Wünschen von Wählern und von Kunden führe angesichts der heutigen globalen Herausforderungen ins Verhängnis, schreibt Yuval Harari in seinem aktuellen Bestseller. Solche und ähnliche Aussagen haben den jungen israelischen Autor zum Globalisierungs-Guru aufsteigen lassen. Mit Yuval Harari ist die Globalgeschichte nun definitiv im Mainstream angekommen. Weltweit dominiert uns ein Gefühl der Orientierungs- und Sinnlosigkeit. Es ist jedoch das menschliche Sinnbedürfnis, das nach erklärenden Erzählungen verlangt. Darin wohl liegt der Erfolg des zurzeit meistgelesenen Autors begründet.

Was den vielen Millionen Harari-Lesern weltweit einleuchtet, ist das Folgende: „Der Mensch hat die Fähigkeit zu schöpferischem und zu zerstörerischem Handeln wie kein anderes Lebewesen. Und die Menschheit steht jetzt an einem Punkt, an dem sie entscheiden muss, welchen Weg sie von hier aus gehen will.“ (Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit).

Text und Foto: Kurt Schnidrig