Es lebe das Verrückte!

Die verrückte fünfte Jahreszeit boomt. Wer nicht ein Fasnachts-Muffel ist, der holt spätestens am Fetten Donnerstag die Perücke, das Kostüm und die Schminkfarben aus der Kiste. Für mich ist die Fasnachtszeit auch ein Plädoyer für ein wenig Verrücktheit, für die genau genommen eigentlich während des ganzen Jahres etwas Platz vorhanden sein müsste. Die Normalität des Alltags…

Hollywoods Retro-Patriotismus

Grosse Überraschung gestern Nacht bei der Oscar-Verleihung. Die Rassismus-Roadmovie „Green Book“ ist am Sonntagabend in Hollywood zum besten Film gekürt worden. Die Komödie erzählt von der Freundschaft eines schwarzen Pianisten und seinem weissen Fahrer. Die Geschichte spielt in der Zeit der Rassentrennung in den Südstaaten der USA. Ist die Wahl als Plädoyer für mehr soziale Gerechtigkeit…

Wenn Schneeglöcklein klingeln

Die Schneeglöckchen klingeln die Romantiker aus dem Winterschlaf. Sie klingeln unter dem Schnee. Sie sammeln ihre Kräfte und wollen die ersten sein, die nach dem langen Winter die Sonne einfangen. Aus dem Winterschlaf geweckt hat sie das Klopfen der vielen Schneetautropfen. So läuten sie schon bald das Fest des Frühlings ein. Viele Legenden ranken sich um…

Die Sarazenen Saga

Hat die Bevölkerung im Saastal arabische Wurzeln? Stammen die „Saasini“ etwa gar von muslimischen Kämpfern ab? Im Jahr 2010 habe ich mich ausgiebig mit dieser hoch spannenden Frage wissenschaftlich befasst. Anschliessend habe ich darüber ein Musiktheater geschrieben. Mit rund siebzig Mitwirkenden feierte am 12. November 2010 meine „Sarazenen Saga“ im Theater La Poste in Visp die…

Erfolgreicher Oberwalliser Literaturexport

Die Schweizer Erzählnacht gehört zu den grössten Kulturanlässen unseres Landes. Was im Jahr 1990 im Oberwalliser Lehrerseminar unter meiner Führung als „Oberwalliser Märlinacht“ begann, hat sich zum erfolgreichsten Leseförderungs-Projekt entwickelt. Als erster nationaler Projektleiter vermochte ich im Jahr 1990 rund 300 Gemeinden in der Deutschschweiz zum Mitmachen zu motivieren. Seither wird die Erzählnacht jedes Jahr vom…

Oscar-Nominierte Literaturverfilmung eines „Leukerbadners“

Die Verfilmung eines Romans von James Baldwin ist für die Oscars nominiert. James Baldwin lebte und arbeitete in den Jahren 1951-1953 in Leukerbad. Dort schrieb er im Chalet seines damaligen Partners, dem Maler Lucien Happersberger. Erst kürzlich hat die Künstlerin Sasha Huber ein Porträt von James Baldwin direkt auf die Fensterläden des Chalets in Leukerbad…

Liebe ist (nicht) nur ein Wort

Zum Valentinstag ein passendes Buch? Zum Tag der Liebe, und auch für die Zeit danach, kann ich Ihnen, liebe Leser*innen, „Lempi“ empfehlen. Lempi? Lempi heisst Liebe. Lempi ist aber auch der Name einer wundervollen Frau im gleichnamigen Roman der zauberhaften finnischen Autorin und Sprachlehrerin Minna Rytisalos. Sie zeigt in ihrer Geschichte, was alles Liebe sein kann….

Das Glück des Unverfügbaren

Mit einem Klick verfügbar. Ein Klick, die Übernachtung in Paris ist gebucht. Ein Klick, die Überraschung zum Valentinstag ist perfekt. Ein Klick, der Tisch im Moulin Rouge ist reserviert. Ein Klick, die Geschenke zum Valentinstag liegen bereit. Ein Klick, die Suite im Ritz-Hotel lässt sich virtuell durchwandern. Noch ein Klick, und die passende Begleitung steht…

Die Welt braucht Romanzen

Niemand schrieb bessere Romanzen als Rosamunde Pilcher. Die britische Autorin starb diese Woche im Alter von 94 Jahren. Rosamunde Pilchers Sohn sagte der Zeitung „The Guardian“, seine Mutter habe einen Schlaganfall erlitten. Bekannt wurde Rosamunde Pilcher mit ihren Romanzen. Vor dem Hintergrund der Landschaften Englands und Schottlands liess sie ihre Protagonisten himmlische und höllische Gefühle durchleben….

Wir, die Gendersternchen

Liebe Leser*innen. Seit langem studiere ich an der Frage herum, wie ich Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ansprechen soll. Besonders, wenn Sie im Plural daherkommen. Soll ich einfach frech und patriarchalisch sein und alle meine Lesenden anreden mit „Liebe Leser“? Der maskuline Plural marginalisiert die Frauen. Also doch lieber kompliziert mit „Liebe Leserinnen und liebe Leser“?…