Das Buch zum Film

Mit einem Oscar ausgezeichnet: Eine James-Baldwin-Verfilmung. (Foto: Kurt Schnidrig)

Späte Ehrung für den „Leukerbadner“ James Baldwin. Hollywood hat die Verfilmung seines Romans mit einem Oscar ausgezeichnet. Der afroamerikanische Schriftsteller hatte jahrelang in Leukerbad gewohnt und gearbeitet. Nun ist auch das Buch zum Film erschienen.

Beale Street Blues. So heisst das Buch zum Film. Die Geschichte handelt von einer jungen Liebe. Zwei dunkelhäutige Liebende müssen sich gegen die Willkür der weissen Justiz durchsetzen. Protagonistin ist eine 19-jährige Verkäuferin. Als sie erfährt, dass sie schwanger geworden ist, sitzt ihr Geliebter und der zukünftige Vater ihres Kindes unschuldig im Gefängnis. Dem jungen Paar bleibt nichts anderes übrig als gegen die weisse Justiz und für Gerechtigkeit zu kämpfen.

Ein Plädoyer gegen Rassismus. Buch und Film sind ein grossartiges Plädoyer gegen Rassismus. Schriftsteller James Baldwin hatte sich zeitlebens eingesetzt für die Rechte der Afroamerikaner. Den Durchbruch als Erfolgsautor schaffte er mit seinem Roman „Nicht von dieser Welt“. Dieser Roman zählt heute zu den hundert besten Romanen des 20. Jahrhunderts.

Alle Menschen sind gleich. James Baldwin postuliert in seinen Werken die unbedingte Gleichberechtigung für alle Menschen dieser Welt, egal, welche Hautfarbe sie auch immer haben. Er verstand es grossartig und unnachahmlich, die Gefühlswelt seiner Protagonisten bis in den hintersten Winkel auszuleuchten.

Während der „Great Depression“ in New York. Den Hintergrund für James Baldwins Geschichten gibt die grosse Weltwirtschaftskrise in New York ab. In dieser Zeit hatte Baldwins Familie all ihr Hab und Gut verloren. James Baldwins Mutter verdiente in den Häusern der Weissen das Allernötigste, um die Familie am Leben zu erhalten. James Baldwin war damals ein kleiner Junge, der kaum ein Chance auf ein anständiges Leben bekam. Die hoffnungslose Kindheit hatte ihn geprägt und ihn später zum Schriftsteller werden lassen.

Schreiben als politisches Engagement. Bräuchte es noch irgendeinen Beweis, dass Schreiben eine Form politischen Engagements ist, Baldwin liefert ihn auch heute noch. Die aktuelle Verfilmung des Baldwin-Romans ist in Los Angeles mit einem Oscar für die beste Nebendarstellerin ausgezeichnet worden. Das Buch zum Film, das zumindest teilweise in Leukerbad entstanden ist, darf ich Ihnen, liebe Leser*innen, wärmstens empfehlen. Buch und Film können mithelfen, Baldwins Plädoyer gegen Rassismus weltweit zu verbreiten.

Text und Foto: Kurt Schnidrig