Die Literaturvermittler

Vorbildlich koordinierte Literaturvermittlung im Zeughaus Kultur
(Archivbild: Kurt Schnidrig)

Literarische Anlässe im Oberwallis sind mittlerweile zahlreich geworden. Die Literaten dürfen an Anlässen auch auf ein treues Stammpublikum zählen. Die Notwendigkeit zu koordinieren ist von den meisten längst erkannt worden. Kultur Wallis hat eine Agenda aufgeschaltet, die verbindlich ist. Hat jemand bereits an einem bestimmten Datum einen thematisch ähnlich gelagerten Anlass eingetragen, dann haben andere Veranstalter dies zu respektieren. Kürzlich gab es wegen eines monatelang zuvor terminierten Anlasses im Zeughaus Kultur und einer Lesung in der Briger Buchhandlung rauchende Köpfe. Nun, Sachzwänge kann es immer mal geben. In diesem Fall wäre aber zumindest eine Erklärung mit Entschuldigung seitens der Fehlbaren (Buchhandlung, Verlag) am Platz gewesen. Wie einladend die grosse Palette an literarischen Veranstaltungen im Oberwallis ist, mag die nachfolgende literarische Bilder-Reise durchs Oberwallis dokumentieren.

Im Schloss Leuk geht Literatur vom Feinsten über die Bühne. Im Zentrum jeweils der Spycher Literaturpreis. (Archivbild: Kurt Schnidrig)
Der Grünwaldsaal der Mediathek Wallis in Brig hat sich zu einer Hochburg der Literaten entwickelt. Über die Thematik „Rache in der Literatur“ referierte letzthin Charles Stünzi.
(Archivbild: Kurt Schnidrig)
Die Mediathek Wallis in Brig öffnet den Literaten Tür und Tor, eine herzliche Betreuung inbegriffen. Hier im „Literarischen Salon“ mit Barbara Terpoorten oder auch in der „Bücherbar“. (Archivbild: Kurt Schnidrig)
Einen gediegenen Rahmen mit freundlicher Bewirtung bietet das World Nature Forum in Naters. Auf dem Bild ist Kinderbuch-Autorin Isabelle Hutter-Bellwald am Lesen. (Archivbild: Kurt Schnidrig).
Natürlich ist auch jede Bibliothek ein geeigneter Ort für Vernissagen und Lesungen. Einen überaus herzlichen Empfang bereitete die Bibliothek Steg der Autorin Patricia Aschilier.
(Archivbild: Bibliothek Steg)
Ein origineller Ort für Vernissagen und Lesungen ist der „Kulturfels“ in der Festung Naters. Die Schriftstellerin Christine Pfammatter feierte hier die Vernissage ihres Buches. (Archivbild: Kurt Schnidrig)
Viele Gemeinden verfügen über einen Gemeindesaal, der den Literatinnen offensteht, so wie hier in Grächen. Jolanda Brigger-Ruppen bot einen lyrischen Abend zum Geniessen.
(Archivfoto: Kurt Schnidrig)
Wer zusammen mit jungen Leuten Anlässe bestreitet, der trifft in jedem Schulhaus auf hilfsbereite Geister und auf jugendlichen Enthusiasmus. Hier bei einem „Casting“ in der Schule von Leuk. (Archivbild: Schule Leuk).
Auch die Landmauer in Gamsen verfügt über einen steingefassten Kulturraum. Nicolas Eyer trug hier seine japanischen Erzählungen vor. (Archivbild: Kurt Schnidrig).
Wer es gerne luftig mag, der ist am Literaturfestival Leukerbad bestens aufgehoben. Hier erzählt 68er-Aktivist Schneider, wie das war, damals bei den „Bewegten“.
(Archivbild: Kurt Schnidrig)
Romantisch unter den Arkaden des Stockalperschlosses präsentiert sich das jährliche „Buchfest“ (Archivbild: Kurt Schnidrig)
Auch das Frauenstimmenfestival mit Mitgründerin Eliane Amherd (Bild) hat sich vermehrt auch der Literatur verschrieben. (Archivbild: Kurt Schnidrig)
Wer die „Werkstatt-Atmosphäre“ liebt, der bevorzugt Ateliers als Ort für die eigene Vernissage. Im Bild: Cornelia Heynen-Igler im Atelier der Illustratorin und Künstlerin Helga Zumstein in Brig-Glis. (Archivbild: Kurt Schnidrig)
Eine Talkrunde über ein Buch mitten im Dorf? In einem Blumengeschäft? Die (verfilmte) Gesprächsrunde über meinen Roman „Vergiss nicht die Blumen in deinem Haar“ war einfach nur zauberhaft und magisch.
Wem es unten im Tal zu eng wird, den zieht es mit seinem Buch hinauf auf die Alp. Das Alpmuseum auf der Riederalp liefert heimatverbundenen Literaten einen folkloristisch-passenden Auftritt, zu Gast war etwa Bernhard Walker. (Archivbild: Kurt Schnidrig).
Buchhandlungen sind ein geeigneter Ort für Lesungen und Vernissagen. In der ZAP Brig feierte mein Roman-Erstling die Buchtaufe. Ob man aber auch als grösste Buchhandlung im Oberwallis sich das Koordinieren in die Agenda schreiben sollte? Die Literaten und Kunden warten darauf. Une affaire à suivre. (Archivbild: Kurt Schnidrig).
Wem es nicht nur im heimischen Tal, sondern auch im kleinkarrierten Schweizerland zu eng wird, der sollte es mal in Deutschland versuchen. Meine Tour der Nordsee entlang eröffnete mir neue Perspektiven. Etwa in der berühmten Schloss-Buchhandlung in Husum, dem Heimatort von Theodor Storm. (Archivbild: M. Schnidrig).

Früher machte der Spruch die Runde, das Oberwallis sei literarisch ein karger und steiniger Boden. Besieht man sich die vielen literarischen Angebote, dann liegt der Schluss nahe, dass wir im Oberwallis das grössere Angebot vorzuweisen haben als eine Schweizer Stadt zum Beispiel.

Die literarische Bilderreise durchs Oberwallis mag einerseits die Vielfalt des literarischen Angebots dokumentieren. Andererseits aber auch die Notwendigkeit, zu koordinieren, zusammenzuarbeiten und sich auszutauschen. Der Kunde ist und bleibt der König. Und die Kunden sind die Literaten und ihr Publikum.

Text und Fotos: Kurt Schnidrig