Krimi aus der Simplonstadt

Der Krimi „Das Wundermedikament“ von Brigitte Imwinkelried spielt in Brig.
(Foto: Kurt Schnidrig)

Unter dem Pseudonym Brigitta Winkelried hat die in Brig wohnhafte Brigitte Imwinkelried einen Krimi geschrieben, der in diesen Tagen erscheint. Die gebürtige Fiescherin hatte an der Universität Bern Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Recht studiert. Noch bis vor kurzem unterrichtete sie an der Berufsfachschule Oberwallis in Brig Wirtschaftsfächer sowie Finanz- und Rechnungswesen.

„Das Wundermedikament“ – so lautet der Titel des Kriminalromans. Es geht im Wesentlichen um pflanzliche Wirkstoffe aus exotischen Pflanzen, die eine starke Wirkung auf das Gehirn entfalten. Besonders als Anti-Demenzmedikament ist das neue Medikament heiss begehrt, es winkt das grosse Geschäft. Zwei Männer müssen sterben, weil sie sich den Herstellern des „Wundermedikaments“ entgegenstellen. Nach 42 kurzen Kapiteln und fast 300 Seiten hat Kommissar Steinalper den Fall gelöst.

Kriminelle Szenen in den Strassen von Brig. „Seit ich 1991 nach Brig gezogen bin, fühle ich mich als Brigerin und ich mag das Städtchen sehr. Brig ist eine friedliche Stadt, es ist eine kleine heile Welt“, resümiert Imwinkelried. Trotzdem könne man sich gut vorstellen, dass auch hier Kriminelle ihr Unwesen treiben, sagt sie. Die beschriebenen Verbrechen könnten überall geschehen, fasst die Autorin zusammen, das Lokalkolorit allerdings habe einen charakteristischen Briger und Walliser Touch.

Brig als kriminelle Grossstadt. In Imwinkelrieds Krimi sind die Ortschaften Glis, Brig und Naters zu einer einzigen Grossstadt fusioniert. Naters und Glis bilden einen Stadtteil von Brig. „Franz Ruppen und Louis Ursprung mögen mir diesen Kunstgriff verzeihen“, schmunzelt die Autorin. Aber so gestalte sich die Lektüre auch für Ausländer und Ortsunkundige einfacher, glaubt sie. Das neue Spital ist in der Romanhandlung bereits gebaut. Die Polizei residiert nicht an der Überlandstrasse wie in Wirklichkeit, sondern im heutigen Gebäude der Matterhorn-Gornergrat-Bahn. Warum das? Die Polizisten sind so näher bei den Leuten, erklärt Brigitte Imwinkelried. Der Einfachheit halber befinde sich in ihrer Geschichte auch die Staatsanwaltschaft und das Untersuchungsgefängnis im gleichen Gebäude.

Hoch über den Dächern von Brig residiert die Autorin. In ihrer Geschichte begegnen wir einer Grossstadt Brig, in der Naters und Glis zu Stadtteilen von Brig mutieren.
(Foto: Kurt Schnidrig)

Ein literarischer Erstling. Erst seit ihrer Pensionierung versucht sich Brigitte Imwinkelried als Autorin. Zuvor war sie allzu sehr mit ihrem Beruf als Handelslehrerin an der Berufsfachschule Oberwallis in Brig verbandelt. Als Kind hätte sie gerne Opernsängerin werden wollen, verrät Imwinkelried, denn ihr Vater habe oft und gerne gesungen und er habe auch immer wieder mal Schallplatten mit Operettenmusik aufgelegt. „Als mich dann aber meine Mutter liebevoll lesen und schreiben gelernt hat, da entschied ich mich, den Beruf einer Lehrerin zu ergreifen“, verrät sie.

Eine verkappte Kommissarin? Ob sie denn lieber Kommissarin hätte werden wollen anstatt Handelslehrerin, wollte ich wissen. „Kommissarin hätte ich erst werden wollen, als ich sah, wie vielfältig und interessant diese Arbeit ist“, gesteht Brigitte Imwinkelried. „Die Belastung ist aber eine ganz andere als in der Schule. Ich glaube, ich hätte Mühe damit.“

Text und Fotos: Kurt Schnidrig