Literaturtage online

Die Solothurner Literaturtage gehen vom 22.-24. Mai als Onlinefestival über die Bühne.
(Symbolbild: Kurt Schnidrig)

Die Solothurner Literaturtage sind ein Forum für das aktuelle Literaturschaffen in der Schweiz. Jedes Jahr treffen sich da Autor*innen, Jornalist*innen, Verleger*innen und andere Büchermenschen. Dieses Jahr allerdings gehen die Solothurner Literaturtage als Onlinefestival über die Bühne. Rund vierzig Autorinnen und Autoren sind zum ersten Mal mit dabei.

Erstlingswerke und Déjà-vu-Erlebnisse. Unter den Erstlingswerken sticht das hochgelobte Buch „Der Sprung“ der jungen und aufstrebenden Schweizer Autorin Simone Lappert hervor. Für Furore sorgen aber vor allem etablierte Autoren wie der Dramatiker Lukas Bärfuss oder die Erzähler Franz Hohler und Peter Bichsel. Aus den markanten Buch-Neuerscheinungen seien an dieser Stelle bloss ein paar wenige literarische Leckerbissen hervorgehoben.

Sehnsucht und Fernweh. In diesen Zeiten nach dem Corona-Lockdown ist bei manchen die Sehnsucht nach dem Reisen gross. Franz Hohler stillt dieses Fernweh vieler Zeitgenossen mit seinem neuen Erzählband „Fahrplanmässiger Aufenthalt“. In diesem Buch hat Franz Hohler Beobachtungen, Erfahrungen und Erlebnisse versammelt, die allesamt auf Reisen entstanden sind. Dass er auch über Reisen berichtet, die er niemals wirklich angetreten hat, die lediglich ins Land der Fantasie führen, erstaunt beim grossartigen Fabulierer Hohler keineswegs.

Die Spielarten der Liebe. Der Schweizer Literatur-Star ist derzeit zweifellos der mit dem Büchner-Preis geehrte Lukas Bärfuss. Er wartet mit Erzählungen aus seinem Buch mit dem Titel „Malinois“ auf. Bei ihm sind Geschichten rund um die Liebe in all ihren Facetten angesagt. Lukas Bärfuss erzählt von Begegnungen, Sehnsüchten und Leidenschaften. Dabei faszinieren ihn Grenzerfahrungen, denen wir uns mitten in unserem Alltag zu stellen haben. Immer geht es in „Malinois“ auch um Erfahrungen, die uns als Menschen verwandeln oder gar zu ganz anderen Menschen werden lassen.

Hören Sie meinen Radio-Beitrag über die Literaturtage. (Quelle: rro / Kurt Schnidrig / Corinne Amacker)

Text und Foto: Kurt Schnidrig