Ein Sommer, ideal zum Schreiben!

Der Sommer 2021 ist ein Sommer, der zum Schreiben auf Balkonien geradezu einlädt. (Symbolbild: Kurt Schnidrig)

Was tun während eines Sommers, der immer noch im Zeichen der Pandemie steht? Während eines Sommers, in dem Reisen in ferne Länder nur mit Einschränkungen erlaubt sind? Eine mögliche Antwort lautet: Endlich mit dem Schreiben anfangen! Endlich das längst geplante Buch in Angriff nehmen! Oder zumindest mit einer Kurzgeschichte erste Schritte auf dem literarischen Parkett wagen. Wie aber soll das vonstatten gehen? Aller Anfang ist schwer. Die Angst vor dem leeren, weissen Blatt könnte eine Schreibblockade hervorrufen. Eine praktikable Lösung, um den Start ins Schreibabenteuer zu wagen, ist ein Lese-Schreib-Buch. Zum Beispiel „Sonnengelb und Tintenblau – Der Sommer, in dem ich zu schreiben begann“ von Barbara Zoschke, erschienen im Ueberreuter Verlag.

Ein Lese- und Schreib-Buch? Wie soll das funktionieren? Zuerst einmal erzählt uns die Autorin Barbara Zoschke eine Geschichte. Eine 13-jährige junge Frau namens Eddy verbringt ihre Sommerferien im Landhotel ihrer Oma. Hier erreichen sie immer wieder geheimnisvolle Briefe mit Schreib-Aufträgen. Die Frage stellt sich: Wer wohl mag diese Schreib-Aufträge verfasst und verschickt haben? Während die junge Frau noch nach einer Antwort auf diese Frage sucht, greift sie zum Schreibstift. Und schon hat sie ein Gedicht oder eine kleine Geschichte geschrieben! Bald schon wartet Eddy sehnsüchtig darauf, noch weitere Schreib-Aufträge zu erhalten. So ganz nebenbei lernt die junge Frau auch noch den coolen jungen Mann namens Mätti kennen. Eines Tages jedoch erhält Eddy einen kuriosen Auftrag: Sie soll einen Liebesbrief an sich selbst verfassen! Da riskiert Eddy fürs erste eine Schreibblockade. Wer nur könnte ihr jetzt einen Ratschlag zum Schreiben dieses ganz besonderen und merkwürdigen Liebesbriefs geben?

Der Sommer-Roman mit Anregungen zum Schreiben kommt keineswegs schulmeisterlich daher, ganz im Gegenteil! Wunderbar spielerisch werden uns da Ratschläge und Tipps zum Schreiben vermittelt. Und ganz wichtig: Der Lese-Schreib-Roman bereitet viel Spass, sowohl beim Lesen, wie auch beim Erzählen und Schreiben. Als Leser können wir erfahren, wie „Automatisches Schreiben“ funktioniert, oder was genau sich hinter einem „Akrostichon“ verbirgt (ein Gedicht, das aus Anfangsbuchstaben besteht, die einen Namen ergeben). Grundsätzlich motiviert uns das Lese-Schreib-Buch dazu, aufzuschreiben, was man rund um sich herum hört, fühlt und schmeckt.

Eingebettet sind die Schreib-Abenteuer in einen ungewöhnlichen Sommer mit sonnengelben Tagen und tintenblauen Erlebnissen. Es handelt sich auch um einen zauberhaften und freudvollen Sommer, gekrönt mit einer ersten Ferien-Liebe. Das Rätsel um eine geheime Beziehung zieht uns in seinen Bann. Vor allem aber steht die Liebe zum Schreiben im Vordergrund. Ein toller Sommer-Lese-Tipp für alle, die nicht nur gerne lesen, sondern die sich auch mal im Schreiben versuchen möchten. Das Buch ist empfehlenswert für Jugendliche ab 11 Jahren, aber auch für ältere Jugendliche und für aufgeschlossene und motivierte Erwachsene.

Hören Sie den Podcast aus der Sendung Literaturwelle zum Lese-Schreib-Buch „Sonnengelb und Tintenblau“. (Quelle: ro / Kurt Schnidrig / Simon Kalbermatten / Lilian Ritler)