Anina Salzmann schreibt aus der Ich-Perspektive einer jungen Germanin

Anina Salzmann präsentiert ihren Erstlings-Roman in der Buchhandlung ZAP Brig. (Bild: Kurt Schnidrig)

Der historische Fantasy-Roman fasziniert und schlägt die Lesenden in seinen Bann. Wer zu lesen beginnt, kann das Buch kaum mehr weglegen. Seite für Seite liefert die Autorin eine bestens recherchierte und mit viel Einfühlungsvermögen und Fantasie angereicherte Story. „Sacrificium“ ist zuerst einmal ein historischer Roman, der ein prächtig illustratives Zeitgemälde des antiken Rom wiedergibt.

Die Protagonistin Amelia erlebt vieles dramatisch, emotional und leidenschaftlich, was wir ansonsten nur nüchtern beschrieben in herkömmlichen Geschichtsbüchern vorgesetzt bekommen. Amelia muss blutige Gladiatoren-Kämpfe in der Arena über sich ergehen lassen, sie muss mit ansehen, wie Gefangene zum Amüsement der Römer ihr Leben verlieren. In Rom trifft Amelia auf Marcellus, auf einen römischen Soldaten, der sie durch eine antike Welt voller Brutalität, Intrigen und Geheimnisse führt. Schliesslich findet sich die junge Germanin in einem Lupanar wieder, in einem römischen Bordell.

„Bevor ich mit der Niederschrift des Romans begann, war ich zweimal in Rom. Die prächtigen Bauten, die künstlerischen Werke, mit eigenen Augen zu sehen, das war unglaublich faszinierend.“

Anina Salzmann im Gespräch mit Kurt Schnidrig

Fiktion und Magie reichern die Roman-Story an. Die Autorin vermittelt ihrer Leserschaft einen faszinierenden Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Protagonistin Amelia. Die Autorin erzählt aus der Ich-Perspektive ihrer Protagonistin Amelia. Ihr kommt entgegen, dass ihre Figur Amelia gleich alt ist wie sie selbst. Trotzdem finden sich in „Sacrificium“ keine autobiographischen Elemente. Amelia sei eine völlig eigenständige Figur, sagt Anina Salzmann.

„Der Reiz beim Schreiben lag darin, aus der Ich-Perspektive der jungen Germanin Amelia zu erzählen“, sagt Anina Salzmann im Talk mit Kurt Schnidrig. (Foto: Literatur CLUB73).

Ein Roman als Matura-Arbeit. Schon in früher Jugend galt Anina Salzmanns grosse Leidenschaft dem Bücherlesen. Sie hatte auch schon Kurzgeschichten verfasst und Tagebücher geführt. Als Matura-Arbeit am Briger Kollegium Spiritus Sanctus hatte sie sich dann an ein Roman-Projekt herangewagt. Am Kollegium hatte sie das Schwerpunktfach Latein belegt und als eifrige Leserin von historischen Romanen war sie sich bald einmal im Klaren, dass ihre Roman-Story im antiken Rom spielen soll.

„Die Rückmeldungen waren mehrheitlich sehr positiv. Es war für mich eine grosse Ehre, als Maturaarbeit ein Buch zu schreiben. Nicht jede(r) kann als Maturaarbeit die eigene Passion ausleben.“

Anina Salzmann im Gespräch mit Kurt Schnidrig

Als Studentin der Germanistik an der Universität Freiburg lernt Anina Salzmann nun auch noch ein ganz anders geartetes Schreiben kennen. „Während ich an meinem Buch schrieb, habe ich zu Papier gebracht, was mir gerade einfiel, also ganz fiktiv. An der Uni muss ich viel recherchieren, es geht darum, Essays und andere Texte wissenschaftlich korrekt zu schreiben.“

„Wenn die Begeisterung für das Schreiben einmal da ist, lässt sie dich nicht mehr los. Ich arbeite an einem neuen Projekt, aber eine eigentliche Deadline mag ich mir nicht geben. Die Hauptsache ist der Spass am Schreiben.“

Anina Salzmann im Gespräch mit Kurt Schnidrig

Anina Salzmann: Sacrificium. Eine dramatische Reise ins antike Rom, 368 Seiten, ISBN 978-3-033-07715-7. Das Buch „Sacrificium“ hat Anina Salzmann bei der „Literatur CLUB73 international edition“ neu aufgelegt, wo es auch bestellbar ist. www.literaturclub73.ch

Hören Sie den Podcast aus der Sendung Literaturwälla mit einer Besprechung und einem Interview mit Anina Salzmann. (Quelle: rro / Kurt Schnidrig)

Text, Fotos und Radiosendung: Kurt Schnidrig