Selber texten – aber wie?

Selber texten zum Muttertag? Eine wunderbare Idee! Die Lyrikerin Jolanda Brigger-Ruppen schickt das Gedicht „Die Mutter“ für die Leserinnen und Leser meines Blogs, für Frauen, Männer, Eltern. Vielen herzlichen Dank, liebe Jolanda.

Die Mutter, / eine Liebeswunde / unter der Erdkrümmung. / Die Mutter mit Blütenträumen / in den Augen, / und ihre Seele ein Urwald, / in dem sich Millionen / Früchte röten.

Die Mutter … / und zuallerletzt, am Ende / eines langen Tages / immer noch freundlich / gepolstert mit Zärtlichkeit / als Schönstes. Die Mutter. / Der Vater … der Vater … / auch so!

Jolanda Brigger-Ruppen (Bild) wohnt in Grächen. Sie ist eine pensionierte Tourismusfachfrau. Veröffentlichungen: Zeit der Erkenntnis 2002; Das ständige Denken an Schönes (online) 2014; Publikationen in Anthologien, Zeitschriften und Broschüren. Auszeichnungen: Kulturförderpreis der Raiffeisenbank Mischabel Matterhorn 2002; Anerkennungspreis der WAdS 2015.

Die richtigen Worte zu finden, besonders wenn Gefühle mit im Spiel sind, das ist nicht einfach. Das Bedürfnis, der Mama und dem Papa hin und wieder zu sagen, was sie einem bedeuten, ist aber bei vielen vorhanden. Tröstlich ist, dass man auch ohne Worte Danke sagen kann. Eine herzhafte Umarmung verlangt eigentlich nicht nach noch zusätzlichen Worten.

Wenn schon mit Worten, dann mit eigenen. Viel besser als Sprüche, Gedichte und poesievolle Texte aus dem Internet zu kopieren, ist es, selber ein paar Worte kunstvoll zu arrangieren. Nicht jeder und nicht jede ist dichterisch veranlagt, doch das braucht es auch nicht unbedingt. Ein paar eigene Zeilen kommen immer gut an. Wer es doch mal mit einem eigenen Text versuchen möchte, für den habe ich mir einige allgemeine Ratschläge überlegt.

Den Text an konkreten Ereignissen festmachen! Haben Sie kürzlich mit ihrer Mama oder mit ihrem Papa etwas Eindrückliches erlebt? Erinnern Sie sich an eine besonders glückliche Zeit, die Sie mit Ihrer Mutter oder mit Ihrem Vater erleben durften? Es brauchen dies keine riesigen Events und keine grossen Abenteuer zu sein. Die kleinen Dinge des Lebens sind es, die den Alltag und das Zusammenleben so lebenswert machen.

Zuerst handschriftlich einige Stichworte notieren! Dies ist zielführender als am Computer sogleich einen gereimten und perfekten Text eintippen zu wollen.  Eine saubere und klare Handschrift wirkt viel persönlicher als ein PC-Ausdruck. Viele versuchen es heutzutage mit gereimten Gedichten. Solche Texte (Gedichte) sind zwar schön zu lesen, aber auch schwer zu schreiben. Man sollte auf jede Silbe achten, auf die Betonung und auf den Reim.

Gereimte Texte sich selber vorlesen! Wer gereimte Texte kurz vor einer Feier  sich selber vorliest, der hört heraus, ob der Text harmonisch rüberkommt. Bitte nicht vergessen, in Strophen und Verse einzuteilen. Und immer wenn sich etwas Neues ankündigt, sofort einen Abschnitt machen, damit der Text eine Form bekommt.

Text und Foto: Kurt Schnidrig