Literaturfestival – ein Blick zurück

Theresia Enzensberger (rechts): Eine der hoffnungsvollen Entdeckungen des Festivals 2019.
(Foto: Kurt Schnidrig)

Ein Feuerwerk an Ideen und Projekten lieferten die rund 40 Autorinnen und Autoren am Literaturfestival in Leukerbad ab. Mit Lesungen, mit Debatten und mit stimmungsvollen Auftritten erläuterten sie, was alles Literatur auslösen und bewirken kann. Mit Literatur lassen sich Widersprüche in unserer Gesellschaft aufzeigen, Literatur kann auch therapeutisch wirken im Falle von Katastrophen, mit Literatur lassen sich Brücken schlagen zwischen den Kulturen und als Erinnerungsliteratur kann sie zur Bewältigung unserer Vergangenheit dienen. Aber Literatur hat auch Unterhaltungswert, sie bringt Gesellschaft und Politik vorwärts und sie steht am Anfang der Medienkette.

Neue Programmschwerpunkte. Die Gesprächsreihe „Perspektiven“ thematisierte aktuelle Themen aus Gesellschaft und Kultur. Als internationales Festival setzten die Verantwortlichen richtigerweise auch einen Schwerpunkt auf die übersetzte Gegenwartsliteratur, sie taten dies mit einem Workshop, mit einem Übersetzungskolloquium und mit der Präsentation eines Internationalen Literaturpreises. Lässt sich das etablierte Festival noch verbessern? Zu reden gibt zuweilen, dass oftmals drei Lesungen gleichzeitig an verschiedenen Orten stattfinden, da muss man sich notgedrungen entscheiden, was nicht immer einfach ist.

Das Literaturfestival 2019 schliesst die Tore. Es bleiben persönliche Erinnerungen.
(Foto: Kurt Schnidrig)

Was bleibt? Rückblickend hat mich die junge Autorin Theresia Enzensberger besonders beeindruckt. Bestimmt ist sie eine der grossen Entdeckungen dieses Festivals. In ihrem Debütroman „Blaupause“ zeigt sie auf, wie sich eine junge Frau in einer patriarchalisch dominierten Welt durchsetzen kann. Sie entwirft gesellschaftliche Utopien, die uns alle weiterbringen könnten. Es gilt, aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse zu ziehen und auf dieser Grundlage fantasievoll neue Ideen und neue Kreativität zu tanken für die Zukunft.

Text und Fotos: Kurt Schnidrig