Rund 50 Autor*innen werden dieser Tage in Leukerbad erwartet. Bereits zum 25. Mal checken Literat*innen aus aller Welt für drei Tage im Festivalbüro ein, um mit Lesungen, Gesprächen, Debatten und originellen Auftritten die Literatur zu feiern. In Hotels und auf Restaurant-Terrassen, in Zelten oder auch in der freien Natur trifft sich, was in der internationalen Literaturszene Rang und Namen hat. Auf einer literarischen Wanderung ist gegenseitiges Kennenlernen angesagt. Auf einer 10 Kilometer langen Strecke über die Bhutanbrücke führt die Wanderung zu den zauberhaftesten Örtlichkeiten im Pfynwald. Wie hatte doch schon seinerzeit „unser“ Rainer Maria Rilke geschwärmt: „Der Pfynwald ist eine Mischung aus Provence und Spanien. Das Land ist wie der Schlusssatz einer Beethoven-Symphonie.“ Weiter für die Musik sorgen müssen sodann die Autorinnen und Autoren.

Das 25. Internationale Literaturfestival versammelt Literatinnen und Literaten aus einem Dutzend Länder. Sie kommen angereist vor allem aus der Schweiz und aus Deutschland, aber auch aus Österreich, Polen, Brasilien, Weissrussland und Kenia. Keine leichte Aufgabe für die Festivalleitung unter der bewährten Regie von Hans Ruprecht und Anna Kulp, gilt es doch leider immer noch, ein funktionierendes Schutz- und Hygienekonzept zu installieren und zu garantieren. Als Besucher hat man Jahr für Jahr mit einem Luxus-Problem zu kämpfen: Wen oder was möchte ich unbedingt besuchen, anhören oder erleben? Wer die Wahl hat, hat die Qual! Nicht selten finden gar 2-3 Auftritte von Literat*innen gleichzeitig an verschiedenen Orten statt.

Persönliche Vorlieben spielen nur bedingt eine Rolle, denn eigentlich haben es alle angereisten Autorinnen und Autoren verdient, dass man sie besucht, über sie berichtet und ihre literarischen Werke bespricht. Da wäre zum Beispiel die rumänisch-schweizerische Schriftstellerin Dana Grigorcea, die in Zürich lebt und dort monatlich Benefiz-Lesungen veranstaltet zugunsten von Flüchtlings-Projekten in Griechenland. Oder Michelle Steinbeck, die mit ihren Romanen regelmässig für Kontroversen sorgt. Oder Jürg Halter, ein grossartiger Dichter, Rapper und Künstler, der bereits mit Stephan Eicher, Sophie Hunger, Baschi, Kuno Lauener oder Endo Anaconda zusammengearbeitet hat. Oder, oder, oder… phantastische, bezaubernde und motivierende Begegnungen stehen an. Sehr gerne bin ich für Sie, liebe Hörer*innen, Leser*innen, mit dabei und berichte Tag für Tag über Spannendes und Wissenswertes.

Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig