Bei den Machern von BergBuchBrig herrscht Freude: „Total überrannt“ und „Zu wenig Platz!“

Programmleiter Andreas Weissen und sein Team haben gut lachen: Das Multimediafestival BergBuchBrig konnte erfolgreich über die Bühne gehen. (Bild: Kurt Schnidrig)

„Wunderbar viele Besucher“, schwärmt Andreas Weissen. Einzig der heutige Sonntag sei noch fraglich, weil schönes Wetter angesagt sei. Einige würden dann vielleicht eher „das Original“ besuchen (die Berge in natura) anstatt in die „künstlerische Umsetzung der Berge hineinzuschauen“, formuliert Andreas Weissen poetisch. Aber es sehe so aus, als hätte das Festival in diesem Jahr sein Publikum wieder gefunden. Die äusseren Bedingungen seien da oft mit entscheidend. „Für mich ist es ein ideales Festival, wenn es leicht regnet, also nur tröpfelt, aber nicht leeschut (nicht in Strömen regnet), so, dass die Leute zu uns kommen und nicht in die Berge gehen“, sagt Andreas Weissen.

„Wir wurden total überrannt“, freut sich Weissen. Völlig überrascht hätte ihn beispielsweise eine szenische Lesung über Cäsar Ritz, für die man im grossen Tanzsaal oben im Zeughaus Kultur für weit über hundert Besucherinnen und Besucher zu wenig Stühle hatte. Auch der „wilde Abend“ hätte bis in die Morgenstunden gedauert und sei ein Abräumer gewesen.

„Wir hätten Reklame machen wollen…“, blickt Andreas Weissen auf eine Pressekonferenz zurück. „Eigentlich war es bloss ein Nebensatz; ich hatte gesagt, dass wir im vergangenen Pandemie-Jahr Fr. 10’000.- Defizit eingefahren hätten, und sowas hätten wir uns höchstens noch einmal leisten können, denn wir haben nur rund Fr. 12’000.- als Reserve beiseitegelegt. Danach müssten wir schauen, was zu tun sei.“ Und plötzlich sei da die Frage im Raum gestanden, was denn wäre, wenn niemand mehr käme? „Wir würden dann sagen: Es war eine flotte Zeit, so wie alles mal im Leben vorbeigeht, oder wir könnten in einem solchen Fall auch reduzieren.“ Was wäre, wenn? Diese rein hypothetische Frage habe dann Stoff gegeben für eine „grosse Geschichte“, bedauert Weissen. „Und dabei hätten wir eigentlich Reklame machen wollen. Wir hätten sagen wollen, was alles an Spannendem bei uns hier läuft“, stellt Andreas Weissen richtig.

Weitere Multimedia-Festivals also unter der Leitung von Andreas Weissen? „Ja!“, die Antwort kommt ohne Bedenkfrist und mit vollster Überzeugung. Und der Programmleiter merkt süffisant an, eine Rednerin habe ihn bei der Begrüssung „furchtbar griemt“ (sehr gelobt), da habe er entgegnet: „Bitte no nid riemu, du Nekrolog chännt ier de machu, wenn i im Grab bi!“ Doch dann blickt Andreas Weissen ernsthaft in die Zukunft. Noch mindestens vier Jahre lang möchte er zusammen mit seinem Team weiterarbeiten und das Programm gestalten. Allerdings seien jetzt fast alle Team-Mitglieder „graue Panther“, sie seien nun 16 Jahre älter als anno dazumal, als man noch „in vollem Saft“ startete.

Eine gesunde Müdigkeit kündige sich an ob all der Arbeit, die das BBB-Team in den vergangenen Tagen geleistet habe. „Nach dem Festival habe ich in der Agenda eingetragen: Schlaf-Ferien“, schmunzelt der Programmleiter.

Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig