Für Sie dabei am 26. Int. Literaturfestival Leukerbad

Leukerbad bereitet sich während der Monate der Pandemie auf das Literaturfestival vor. (Symbolbild: Kurt Schnidrig)

Was kann Literatur in diesen Zeiten leisten? In den vergangenen Monaten hat die Pandemie an allem gerüttelt, was zuvor als selbstverständlich galt. Und nun erschüttert Russlands Krieg in der Ukraine die Welt. Welche Antworten hat das Literaturfestival Leukerbad auf die drängenden Fragen unserer Zeit bereit?

Das Literaturfestival will mithelfen, die einschneidenden Veränderungen unserer Zeit zu verarbeiten. Literatur kann helfen einzuordnen, einzufühlen und zu verstehen. Entsprechend hat die Festivalleitung das Programm für die 26. Ausgabe des Literaturfestivals Leukerbad zusammengestellt. Vor allem die Gesprächsreihe „Perspektiven“ befasst sich mit drei überaus heissen Themen: Mit dem Ukraine-Krieg, mit der Frage, ob unsere Rechts-Ordnung noch gerecht und richtig ist, und nicht zuletzt mit einer sich aufdrängenden und bitter nötig gewordenen Literaturkritik.

Haben die Literat*innen den Krieg in der Ukraine vorausgesehen? Wer das Literaturfestival Leukerbad in den vergangenen Jahren regelmässig besucht hat, der muss dieses Frage bejahen. Bereits seit dem Einmarsch der Russen auf die Krim im Jahr 2014 ist das Thema in Leukerbad immer wieder aufgetaucht. Wiederholt sind in Leukerbad Autorinnen und Autoren aufgetreten, die vor einem möglichen Krieg in der Ukraine gewarnt hatten. Die Literatin Tanja Maljartschuk zum Beispiel oder Karl Schlögel. Beide sind auch in diesen Tagen wieder in Leukerbad anzutreffen, und sie werden den Krieg auch anhand ihrer literarischen Werke aufarbeiten.

Zu den Besonderheiten der 26. Ausgabe des Literaturfestivals zählt einerseits das Übersetzungs-Kolloquium. Sieben Übersetzerinnen und Übersetzer werden dafür sorgen, dass der Roman „Die Aufdrängung“ der Autorin Ariane Koch in gleich mehrere Sprachen übersetzt wird. Schade nur, dass Ariane Koch kurzfristig der Festival-Leitung eine Absage erteilen musste. Andererseits sorgen auch die Schulen von Leukerbad für eine Premiere. Erstmals sind sie Partner des Literaturfestivals. Der Autor Rolf Hermann hat zusammen mit Lehrpersonen im Monat Mai mit den Schüler*innen der Klassen 9 OS und 10 OS geschrieben. Nun werden die jungen Autor*innen ihre Werke am Literaturfestival in Form einer sogenannten „chorischen Lesung“ vortragen.

Lukas Bärfuss ist einer der 22 Autorinnen und Autoren. Bärfuss ist ein Schriftsteller, der in den vergangenen Jahren immer wieder für viel öffentliches Echo gesorgt hatte. Er ist ein engagierter und unbestechlicher Kommentator der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignisse. Ich habe mich mit Lukas Bärfuss unterhalten. Wir haben gesprochen über die vergangenen Monate der Pandemie, insbesondere auch über die Situation in unserem Land. Vor allem habe ich mich mit Lukas Bärfuss ausgetauscht über seinen neuen Essayband „Die Krone der Schöpfung“, den er in den kommenden Tagen am Literaturfestival Leukerbad ebenfalls vorstellen wird.

Hören Sie den Podcast mit dem ausführlichen Gespräch, das ich mit Lukas Bärfuss in Leukerbad vor Jahresfrist geführt habe. (Quelle: rro / Kurt Schnidrig)

Text, Foto und Radiosendung: Kurt Schnidrig