Gefühlvoll wie ein Tag am Meer

Ferien am Meer sind im Corona-Sommer 2020 nicht unbeschwert möglich. (Bild: Kurt Schnidrig)

Bei vielen hält sich in diesem Sommer die Lust auf Ferien am Meer in Grenzen. 29 Staaten befinden sich bereits auf der Liste der Corona-Länder. Wer von dort einreist, muss zehn Tage in Quarantäne. Von Traumstränden wie jenen auf den Malediven oder den Seychellen können wir in diesen Sommermonaten lediglich in Erinnerungen schwelgen und die Bilder vergangener Sommer im Fotoalbum betrachten. Und natürlich lassen sich auch passende Sommerbücher finden, die auf den Punkt bringen, was Sache ist: „Unser letzter Sommer“ als bleibende Erinnerung und „Nächsten Sommer“ als aufkeimende Hoffnung.

„Unser letzter Sommer“. Dieser Roman von Anne Brashares gehört zu den erfolgreichsten Sommerbüchern der letzten Jahre. Zuerst in gedruckter Form erschienen, lief die berührende Geschichte auch lange Zeit als Literaturverfilmung in den Kinos. Was macht eigentlich eine derart erfolgreiche Sommergeschichte aus? „Unser letzter Sommer“ hat vieles, was einen gelungenen Sommer-Bestseller auszeichnet. Dabei ist der Ort des Geschehens schon mal von grosser Bedeutung. Die Story spielt an einem einsamen Strand am Pazifik, an einem Ort voller Magie. Wir begegnen beim Lesen einer jungen Frau beim Baden, beim Träumen, beim Ausspannen. Dann jedoch geschieht etwas, was ihr unbeschwertes Leben urplötzlich verwandelt. Ein Ferienfreund aus Kindertagen taucht auf, Paul, eine Sandkastenliebe aus früheren Zeiten. Alice und Paul verlieben sich. Doch dann legt sich ein dunkler Schatten auf ihr unbeschwertes Leben. Alice erkrankt und plötzlich ist ihre Welt eine ganz andere. Es ist eine tragische, aber auch wundersame Verwandlung, die Alice erfasst. „Unser letzter Sommer“ zeigt, wie nahe Licht und Schatten in unserem Leben sind. Ein sinnliches Buch, ein berührendes Buch, ein Buch zum Träumen.

„Der grosse Gegensatz von einerseits wunderschönen sommerlichen Orten und andererseits dunklen Abgründen in der Gefühlswelt der Protagonisten sorgt für Spannung und insbesondere für ein ganz besonderes Leseerlebnis.“

Aus der Sendung „Literaturwelle“ auf Radio Rottu Oberwallis
Hören Sie den Podcast mit dem Lesetipp zu „Unser letzter Sommer“. (Quelle: rro / Kurt Schnidrig)

„Nächsten Sommer“. Es bleibt uns allen die Hoffnung auf einen zauberhaften nächsten Sommer. In den sommerlichen Romanen gehört eine Sommerliebe in all ihren Variationen zu den wichtigsten Ingredienzen. Am besten gefallen mir persönlich jene Bücher, die das Thema Liebe auch noch psychologisch motiviert oder philosophisch durchdacht rüber bringen. Dazu gehört der Evergreen „Nächsten Sommer“ des Autors Edgar Rai. Es handelt sich dabei um ein Buch, das als spannender Reisebegleiter dienen kann. Die Geschichte funktioniert nämlich als ein „Roadmovie“. Dabei sind das Leben und die Liebe eine einzige Wundertüte. „Nächsten Sommer“ ist zwar kein topaktuelles Buch, dafür aber eines mit ewig gültigen Themen und mit überzeitlichem Charme. Das ist ein Buch voller Sehnsucht nach der grossen weiten Welt. Und ja, immer wieder gerät man als Leser ins Staunen, wie viele Varianten und wie viele Spielarten von Sommerliebe es gibt.

„Hin und wieder ist die Liebe ein kleines Drama, hin und wieder ist sie aber auch ganz grosses Kino. Ein Buch, so vielfältig und gefühlvoll wie ein Tag am Meer.“

Aus der Sendung „Literaturwelle“ auf Radio Rottu Oberwallis
Hören Sie den Podcast mit dem Lesetipp zu „Nächsten Sommer“. (Quelle: rro / Kurt Schnidrig)

Text, Foto und Radiosendung: Kurt Schnidrig