Männer wie Engel

Hilfe! Unsere Frauen verlieben sich unsterblich in engelsgleiche Männer! Zum Glück vorerst allerdings nur in der Literatur. Eine veritable Fantasy-Welle rollt auf uns zu. Ihren Anfang nahm die Fantasy-Welle zu Beginn des neuen Jahrtausends. Da erlebte die Fantasy zuerst in der Literatur einen neuen Aufschwung. Jetzt kommen die Literatur-Verfilmungen in die Kinos: Mitte Juli kommt die „Engelsnacht“, die Verfilmung des gleichnamigen Weltbestsellers der US-Amerikanerin Lauren Kate. Im August erfolgt dann der heiss herbei ersehnte Kinostart von Stephen Kings Romanverfilmung „Der dunkle Turm“. Die aktuelle Fantasy-Welle rollt vor allem in Literatur und Film auf uns zu, unterstützt aber auch von Computerspielen sowie Live-Rollenspielen.

Dabei schwemmt die Fantasy-Welle altbewährte Motive der Abenteuerliteratur an: Schwertkämpfe und Monsterbegegnungen, epochale Schlachten, Reisen zu exotischen Orten und vor allem Kämpfe gegen übermächtige Gegner, die der bösartigen Anderswelt zuzurechnen sind. Dabei hat die Fantasy auch bereits ihre Stereotypen und Klischees entwickelt. Gleiche Handlungselemente erscheinen immer wieder, um Lesern und Leserinnen den Einstieg zu erleichtern und um ihnen das zu liefern, was sich bewährt hat. Davon sind auch die zwei aktuellen Fantasy-Verfilmungen nicht ausgenommen.

Die Verfilmung des Weltbestsellers „Engelsnacht“ wird bestimmt die Herzen aller „Twilight“-Fans höher schlagen lassen. Sollte die „Engelsnacht“ von der mittlerweile grossen Fantasy-Gemeinde gut aufgenommen werden, dürfen wir uns auf weitere Verfilmungen von mindestens drei „Engelsromanen“ der Autorin Lauren Kate freuen. Der Einstieg in die „Engelsnacht“ verspricht alles, was spannende Fantasy ausmacht: Tragik, Unheimliches, Geheimnisvolles und vor allem viel entrückte und transzendentale Liebe.

Die Protagonistin in „Engelsnacht“ ist die junge Lucinda „Luce“ Price. Nach dem tragischen Tod ihres Freundes kommt sie in einem unheimlichen Internat unter namens Sword & Cross. Dort trifft sie den bildschönen Daniel, einen engelsgleichen jungen Mann, in den sie sich unsterblich verliebt. Sie glaubt, ihn schon ewig zu kennen, doch er zeigt sich ihr gegenüber abweisend. Als der junge engelsgleiche Mann ihr dann aber das Leben rettet, erfährt die junge Lucinda sein tragisches Geheimnis. Es ist eng mit ihrem eigenen Schicksal verknüpft. Kinostart ist am 17. Juli 2017.

Um gefallene und dunkle Engel, um Todesengel, geht es dagegen in der Verfilmung von Stephen Kings „Der dunkle Turm“. Protagonist in dieser Story ist ein Mann in Schwarz. Neun aufeinanderfolgende Romane erzählen die Abenteuer des Revolvermanns Roland Deschain von Gilead. Dieser wird zu einem unerbittlichen Kämpfer, der den Mann in Schwarz verfolgt und den Dunklen Turm, das Epizentrum allen Unglücks und Horrors, sucht. „Der dunkle Turm“ vereint Western-, Horror- und Sci-Fi-Elemente. Interessant an dieser Literaturverfilmung ist, dass der Film die Bücher fortsetzt, sie also bloss als Ausgangspunkt und als Quelle der Inspiration nimmt. Kinostart ist am 17. Juli 2017.

Ob engelsgleiche junge Männer oder schwarzgekleidete Haudegen – die Fantasy-Literatur feiert ein sagenhaftes Comeback. Wie schon bei „Twilight“, „Chroniken von Narnia“, „Percy Jackson“ und „Eragon“ werden wohl vor allem junge, träumerische Frauen in die Kinos stürmen. Es sind häufig dieselben weiblichen Fantasy-Fans, die auch schon die Bücher dazu buchstäblich „verschlungen“ haben. Und die Männer? Mancher Kinoerfolg löst neues Interesse an der Buchvorlage aus. Gut möglich, dass nach dem Kinobesuch an der Seite von Frau, Freundin oder Geliebten auch Männer zu Lesern von Fantasy-Büchern werden.

Zum Bild: Die Fantasy-Welle rollt an, vor allem in Literatur und Film, aber auch in Live-Rollenspielen. Ausschnitt aus einem Live-Rollenspiel zu „Der Hobbit“. Foto: Kurt Schnidrig.