
Das Muldimediafestival BergBuchBrig geht von Mittwoch 5. November bis zum Sonntag 9. November über die Bühne des Zeughaus Kultur in Brig. Wie bereits seit zwei Jahrzehnten, dreht sich auch dieses Jahr wieder alles um das Thema Berg, der Berg beschäftigt die Bevölkerung, die Politik, die Gesellschaft, die Kunst.
Das diesjährige Festival verspricht eine Vielfalt von Filmen, Buchpräsentationen, Theater- und Musikproduktionen sowie Kunstausstellungen. Es grenzt an Rosinenpickerei, wollte man besondere Highlights aus dem Angebot herausheben und empfehlen. Deshalb in der Folge lediglich einige Hinweise und persönliche Tipps.
Am Mittwoch zum Beispiel die Buchpräsentation von Margareta Fuchs über das Männerbild in der alpinen Sagenwelt. Als Gegenstück dazu die Foto-Ausstellung „Frauen in den Alpen und Frauen im Himalaya“ von Eva und Irmtraud Hubatschek. Davor und danach wird ein Musikteppich ausgelegt mit einer Premiere von „Klingende Landschaft Binntal“, aber auch mit neuer Volksmusik mit Gisler, Gamma und Küng.
Am Donnerstag lässt sich der interessanten Frage nachspüren, was Bergmenschen denn so lesen. Urs Weilenmann vom SAC erlaubt uns einen Einblick in die SAC-Bibliothek. Donnerstagabend wird der Ehrengast gefeiert, in diesem Jahr fällt diese Ehre dem Vallée du Trient zu.
Am Freitag kann, wer reisefreudig ist, mit Peter Salzmann auf Exkursion nach Domodossola aufbrechen. In Domo lädt Salzmann zu einem „Lügenspaziergang“ ein. Keine Ahnung, was es in Domo an Lug und Trug zu bestaunen gibt. Wer aber bis anhin lediglich wegen der Spirituosen oder wegen des Salamis nach Domo auf den mercato gefahren ist, der dürfte reich an neuen Erfahrungen die Rückreise durch den Simplontunnel antreten.
Am Freitagmittag präsentiert Rymond Zurschmitten ein Fotobuch über Bergbauern-Familien. Wer sich einen Adrenalinschub gönnen möchte, der sollte sich den „Wilden Abend“ vormerken. Mit Crazy Skiing und mit spannenden Kletterfilmen wird den Besuchenden ein Energie- und Motivationsschub verpasst.
Am Freitagmorgen steht die Walser Matinée auf dem Programm, dieses Jahr mit einem Special über Walser Siedlungen im Berner Oberland. Nachmittags geht’s dann mit Hilfe einer Buchpräsentation hoch auf den Mount Everest. Etwas weniger hoch hinaus, aber immerhin „Über die Alpen – Pässe zu Fuss entdecken“, geht’s anlässlich der Buchvernissage mit Marco Volken. Für alle, die es gerne auch mal gruselig mögen, schwebt der letzte Gratzug, die letzte Totenprozession, in Form von Konzerten, Lesungen und Performances durch das Gemäuer des Zeughaus Kultur.
Am Sonntag neigt sich das Festival seinem Ende zu, nicht ohne einen Klassiker in der Person des Schriftstellers C.R. Ramuz und seiner Erzählung „Dorf im Himmel“ zu neuem Leben zu erwecken. Rebellisch gestaltet sich die Schluss-Offensive des Festivals mit Liedern und Geschichten von Partisanen, vorgetragen von Francis Pianzola.
Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig