Alle reden vom Wetter, das sich „pubertär“ gebärdet. Was aber sagen Buchautoren dazu?

Regen, Sonne, Wolken und ein Regenbogen – das Wetter gebärde sich „pubertär“, meinte kürzlich ein Meteorologe.

Wir haben „pubertäres Wetter“. Gehört habe ich diesen nun wirklich nicht unpassenden Ausdruck für die derzeitige Wetterlage auf einem der vielen Radiosender. Das Wetter ist in der „Pubertät“, will meinen: Himmelhochjauchzend mit sonnigen Abschnitten und zu Tode betrübt mit dunklen Wolken, aus denen Regen und sogar Schnee fällt. Und das anfangs des Monats Juni, anfangs des Sommermonats. Am 21. Juni ist Sommersonnenwende und dann werden die Tage bereits wieder kürzer.

„Wann wird es wieder richtig Sommer?“, fragen sich alle Sonnenanbeter. Dem Wetter ists egal, es ist ja zurzeit gerade in der Pubertät. Zum Glück gibt es Bücher und Buchautoren, die zu wissen glauben, weshalb das pubertäre Wetter derart verrückt spielt.

Seitens der Buchautoren hagelts Kritik. „CO2-Ausstoss zum Nulltarif?“, heisst ein kritisches Buch, verfasst von zwei Umweltwissenschaftlern, von Luca Mondenast und Alex Tiefenbacher. Eigentlich wäre die Reduktion ein grossartiges Klimaschutzinstrument. Das Buch zeigt aber: Die grössten Umweltverschmutzer bezahlen nur einen Bruchteil ihrer Klimakosten. Gemäss den beiden Autoren soll es nicht wenige Firmen und Konzerne geben, denen sogar noch mehr Gratisrechte zugeschanzt werden als sie für ihre Treibhausgase bräuchten. Fazit: Das gesamte System „CO2-Ausstoss zum Nulltarif“ funktioniert nicht. Leider.

Warum eigentlich tun wir uns so schwer? Weshalb sind wir kaum bereit, zur Natur mehr Sorge zu tragen? Der Mensch brauche lediglich das Wort „Umwelt“ und ziehe damit eine Grenze zwischen sich und der Natur, meint der Buchautor Werner Bätzing im Buch „Homo destructor – Eine Mensch-Umwelt-Geschichte“. Und die Lösung? Der Mensch müsste eine Position ausserhalb der Natur oder sogar ausserhalb unseres Planeten einnehmen, um verstehen zu können, weshalb wir zur Natur besser Sorge tragen sollten, schreibt Werner Bätzing. Wir müssten eine Aussenposition einnehmen, vielleicht sogar eine „Position Gottes“, meint der Buchautor.

Und was ist mit den jungen Klimaaktivisten, die sich auf die Strasse kleben und die Autofahrer zur Weissglut treiben? Autor Martin Häusler nimmt in seinem Buch „Unsere entscheidenden Jahre“ die Wut der jungen Menschen auf der Strasse auf und zeigt, dass die Jugendlichen tatsächlich im Recht sind. Die Fakten, die zur Klimakrise geführt haben, sind bekannt, die Auswirkungen ebenfalls. Trotzdem gibt kaum jemand Gegensteuer. Wenn die Bauern unzufrieden sind, dann blockieren sie mit ihren Traktoren die Strassen. Warum dürfen nicht auch die jungen Menschen unsere Strassen und Pisten besetzen, um so ihre Sorgen um die Umwelt zu manifestieren?, fragt der Autor in seinem Buch.

Ist die Rettung unseres Planeten noch möglich? Der berühmte Roman des Autors Pierre Ducrozet mit dem Titel „Welt im Taumel“ macht uns diesbezüglich wenig Hoffnung. Ein Team von Weltenbummlern und Wissenschaftlern ist auf der Suche nach einem Schlüssel zur Rettung unseres Planeten.

„Sie betrachten den See, die Steine, die bald schon das eingebüsste Land zurückgewinnen werden. Auch die Häuser werden fortwehen. Alles wird wieder von vorne beginnen.“

Aus: „Welt im Taumel“ von Pierre Ducrozet

Endzeitgedanken – zum Glück bis jetzt nur im Roman.

Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig