Ein Abend mit Krimi-Autorin Christine Bonvin in der Buchhandlung ZAP in Visp

Stimmungsvoll, interessant und spannend präsentierte Autorin Christine Bonvin ihren neusten Krimi mit dem Titel „Letzter Ton in Montreux“. (Bild: Kurt Schnidrig)

Christine Bonvin, ursprünglich aus dem Aargau ins Wallis gezogen, verfügt über eine Ausbildung im Bankenwesen und hat sich auch betriebswirtschaftliche Erfahrungen erworben. Besonders angetan hat es ihr jedoch das Hotelfach, insbesondere das Hotelmanagement, denn in diesem Metier spielt nun auch ihre Krimi-Serie mit Protagonistin Laura Pfeiffer. Bereits ihre Eltern widmeten sich dem Weinbau. So ist es nicht verwunderlich, dass sich ihre Krimis bevorzugt als „Genuss-Krimis“ weitherum einen Namen geschaffen haben. Mit der neuen Krimi-Serie pflegt Christine Bonvin jedoch ein etwas anderes Format.

Mit Christine Bonvin durfte ich mich nach ihrem Auftritt in Visp unterhalten. (Bild: zvg)

Kurt Schnidrig: Frau Bonvin, wir durften einen spannenden und interessanten Krimi-Abend in der ZAP Visp erleben. „Letzter Ton in Montreux“ – so heisst ihr neuster Kriminalroman. Bekannt geworden sind Sie mit Ihren Genusskrimis. Handelt es sich bei Ihrem neusten Werk ebenfalls um einen Genusskrimi?

Christine Bonvin: Zwar trinkt Laura Pfeiffer, die Protagonistin, hin und wieder gern ein Glas zu einem feinen Essen. Aber ein Genusskrimi ist „Letzter Ton in Montreux“ nicht wirklich.

Was würden Sie dazu sagen, wenn jemand Ihre Protagonistin Laura Pfeiffer als „frech“ bezeichnen möchte?

Dann sage ich: Laura Pfeiffer muss genau so sein, sie muss ein wenig frech sein. Wobei man sagen muss: Laura Pfeiffer agiert einfach „geradeheraus“ und das ist nicht unbedingt „frech“. Laura ist vielleicht vorwitzig.

Als Autorin legen Sie viel wert auf die Recherche. Wo überall haben Sie für Ihren Krimi recherchiert?

Für meinen neusten Krimi habe ich bei der Polizei nachgefragt, bei der Kantonspolizei Wallis. Ich habe auch mit einem Arzt gesprochen. Ich habe auch im Hotelfach recherchiert. Ich habe auch am Jazz Festival Montreux „Luft geschnuppert“ für meinen Krimi. Ich versuche auch immer, mich weiterzubilden.

Sie verknüpfen und vermischen gekonnt Realität mit Fiktion. Zum Beispiel wissen wir, dass Bob Dylan in Montreux war, Sie gestalten daraus aber eine besondere Bob-Dylan-Episode…

Ja, das stimmt. Bob Dylan hatte ja den Literaturnobelpreis erhalten, das hat viele erstaunt. Dass Bob Dylan sich in Montreux aufgehalten hatte und dass er literarisch veranlagt ist, das hat viele erstaunt. All dies hat mich veranlasst, ein eigenes Kapitel über ihn zu schreiben und auch etwas dazu zu erfinden.

Laura Pfeiffer, Ihre Protagonistin, ist auch irgendwie eine Gewerkschafterin. Sie setzt sich ein für die Angestellten im Hotelmetier. Könnte man Ihren Krimi auch als „Sozialkrimi“ betiteln? Oder wäre diese Bezeichnung zu gewagt?

Nein, allerdings ist das soziale Anliegen etwas versteckt. In meinen Krimi „Matterzorn“ ist noch viel mehr Sozialkritisches eingeflossen. Aber das Sozialkritische ist in der Story „verpackt“ und die Lesenden müssen selber herausfinden, was alles da dahintersteckt.

Sie sind Mitglied in einem Syndikat von Autorinnen und Autoren. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?

Das „Syndikat“ ist eine Vereinigung von über 700 Krimiautorinnen und -autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir treffen uns regelmässig an einem „Branchentreffen“, der sogenannten „Kriminale“. Das ist für mich immer der Höhepunkt des Jahres. Dank dem Syndikat konnte ich viele Beziehungen knüpfen und an Weiterbildungen teilnehmen. Im Syndikat habe ich auch tolle Autorinnen und Autoren kennengelernt.

Sie haben nun den zweiten Band aus der Krimi-Serie mit Laura Pfeiffer präsentiert und vorgestellt. Dürfen wir uns auf einen dritten Band aus dieser Serie freuen?

Tatsächlich. Zwei Drittel des nächsten Bandes sind bereits geschrieben. Das Manuskript dazu habe ich bis im November an meinen Verlag abzuliefern. So darf man meinen nächsten Krimi aus der Serie mit Protagonistin Laura Pfeiffer auf Herbst 2025 erwarten.

Vielen herzlichen Dank, Frau Bonvin, für den gelungenen Krimiabend hier in der Buchhandlung ZAP in Visp.

Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig