RRO-Buchwoche: Der Traum vom eigenen Buch

RRO begleitet ein Buchprojekt des Männerbüros Oberwallis. Im Bild der Vorstand des Männerbüros mit (von links): Michael Schnidrig (Sozialarbeiter), Ursula Stüdi (Kant. Amt für Gleichstellung und Familie, Vizepräsidentin), Kurt Schnidrig (Präsident), Stefan Borter (Sozialarbeiter) und Christian Bayard (Sozialarbeiter).

Der Weg eines Buches von der Idee über das Manuskript und die Buchherstellung bis in die Buchhandlung – dies das ambitionierte Vorhaben der Buchwoche auf RRO. Wir begleiten das aktuelle Buchprojekt „Sucher, Träumer, Rebellen“. Dabei handelt es sich um Männergeschichten, herausgegeben vom neu gegründeten Männerbüro Oberwallis in Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Amt für Gleichstellung und Familie.

Der Ablauf der Buchwoche auf Radio Rottu Oberwallis wird im Online-Portal der pomona.media ausführlich mit Podcasts und mit Fotos dokumentiert. Karin Imhof und Joel Bieler von Radio Rottu Oberwallis stehen dem rro-Literaturexperten Kurt Schnidrig zur Seite. Nachfolgend ein Überblick zur Themenwoche „Der Traum vom eigenen Buch“:

Montag: Ein Traum, eine Idee, ein Ziel. Das neu gegründete Männerbüro Oberwallis fasst den Entschluss, mit Männergeschichten in Buchform der Öffentlichkeit zu zeigen, was Männer bewegt, was ihnen Sorgen bereitet und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. Es geht um Information, Aufklärung und Sensibilisierung. Die Geschichten basieren auf Interviews, die mit Männern geführt wurden, die sich im Männerbüro haben beraten lassen oder die künftig eine Beratung im Männerbüro in Anspruch nehmen möchten. In der Live-Radiosendung diskutieren die Vorstandsmitglieder des Männerbüros über Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit. Tagsüber wird die Idee eines Buchprojekts in kurzen Radio-Takes vertieft und das Material aus dem Männerbüro gesichtet.

Dienstag: Stoffsammlung und Recherche. Die Männerberater orientieren über Probleme und Anliegen der Männer. Autor und Präsident Kurt Schnidrig wird beauftragt, das Recherche-Material in Geschichten zu verpacken. Der Autor entscheidet sich, „Literarische Porträts“ zu verfassen. Er führt mit Männern „weiche“ Interviews. Ideen und Kernanliegen kristallisieren sich aus den Gesprächen heraus, die der Autor anonymisiert, mit Kontext und mit Fiktion anreichert und schliesslich in Geschichten verpackt.

Adem Abdulai, Buchbinder im Industriebereich (Bild: Kurt Schnidrig)

Mittwoch: Arbeit am Manuskript. Aus dem recherchierten Material entstehen Geschichten. Dabei sind verschiedene Schreibtechniken hilfreich. Einige davon verrät der Autor in der Live-Sendung auf RRO. Er zeigt verschiedene Herangehensweisen. Als „Plotter“ hat der Autor bereits einen Plan vorliegen für den Handlungsablauf. Als „Drauflosschreiber“ entwickelt er die Geschichte beim Schreiben weiter. Der Anfang einer Geschichte ist von entscheidender Bedeutung. Entweder steigt der Autor direkt in eine Geschichte ein oder er bedient sich der rückwärtigen Chronologie, das heisst, er erzählt die Geschichte vom Ende her. Das Interesse an einer Geschichte entsteht vor allem aus dem Interesse an einer Figur. Finden die Lesenden eine Figur spannend und interessant, dann möchten sie auch wissen, was mit ihr geschieht. Die „Fallhöhe“ verleiht der Geschichte die gewünschte Dramatik. Als „Fallhöhe“ ist der Abstand zwischen Emotionen definiert. Nicht selten sorgt ein „Twist“, eine unvorhergesehene Wendung, dafür, dass die Lesenden neugierig bleiben, und dass das Interesse am Lesen erhalten bleibt.

Katja In-Albon, eidg. dipl. Druckkauffrau (Bild: Kurt Schnidrig)

Donnerstag: Lektorat, Korrektorat, Layout und Cover-Gestaltung. Zwei Künstlerinnen erläutern im Studio die Besonderheiten eines ansprechenden Covers. Wir beurteilen das Cover des Buches „Sucher, Träumer, Rebellen“. Wer zudem glaubt, dass ein Computer-Korrekturprogramm einen fehlerfreien Text oder ein fehlerfreies Buch garantiert, der ist auf dem Holzweg. Computer stützen sich lediglich auf Wortlisten und auf einfache grammatikalische Satzbildungen. Wir zeigen, was das Korrekturlesen beinhaltet, und was alles nötig ist, um eine erfolgreiche „Revision“ des Buches zu gewährleisten.

Darko Jowanowitsch, Printmedien-Verarbeiter. (Bild: Kurt Schnidrig)

Freitag: Ein Tag in der Druckerei Valmedia. Wir schauen den Druckerei-Fachleuten über die Schulter und begleiten die Drucklegung des Buches.

Hanni Heinen, manuelle Buchbinderin im Atelier Manus. (Bild: Kurt Schnidrig)

Samstag: Ein Tag in der Buchbinderei des Atelier Manus. Wir schauen den Buchbindern über die Schulter und begleiten die Bindearbeiten bis zum Einschweissen der Bücher und dem Verpacken und Ausliefern an den Buchhandel.

Sonntag: Die RRO-Verantwortlichen Karin Imhof und Joel Bieler stellen ein Best-of der Beiträge zusammen und präsentieren den Wochen-Rückblick.

In der ZAP*Brig feiern wir am 27. April die Buchtaufe des Buchs „Sucher, Träumer, Rebellen“ und den Abschluss der rro-Buchwoche. (Bild: Kurt Schnidrig)

Donnerstag, 27. April 2023: Buchtaufe und Abschluss der RRO-Buchwoche in der Buchhandlung ZAP* Brig.

Text, Fotos und Radiosendungen: Kurt Schnidrig, Karin Imhof, Joel Bieler und das RRO-Moderations-Team.