Ernesto Perren ist Bergschriftsteller, Bergbuchautor, Zermatt-Autor, Essayist und Lyriker. Aktuell ist er Autor des neuen Wanderführers „Zermatt“. Seine Heimat Zermatt liebt er von Herzen und er schreibt darüber in mannigfacher Form. Seiner Heimat ist er auch immer treu geblieben, auch wenn er 26 Jahre bei der Fluggesellschaft Swissair gearbeitet hatte und nebenamtlich auch noch als Trekking- und Reiseleiter tätig war. Nach Zermatt zog es ihn immer wieder zurück, denn seine wahre und grosse Leidenschaft gilt einerseits den Bergen und andererseits der Schriftstellerei. Mit seinen Publikationen, mit Sachbüchern, Essays und Lyrik, hat er sich weltweit einen Namen geschaffen. Den Zermatt-Urlaubern ist Ernesto Perren ganz besonders bekannt als der Verfasser eines einzigartigen Wanderführers.
Wenn ein versierter Schriftsteller wie Ernesto Perren einen Wanderführer verfasst, kommt dabei weit mehr heraus als ein handelsüblicher Wanderführer. Der Wanderführer „Zermatt“ von Ernesto Perren begeistert mit seinen erzählerischen Passagen, teils gar mit essayistischen Exkursen. Wir erfahren viel Spannendes auch aus früherer Zeit, aus dem Bauernleben zum Beispiel. In Perrens Wanderführer finden sich nicht nur Daten und nicht nur das Funktionelle wie zum Beispiel die Wanderzeiten, die Länge und die Höhe der Wanderungen rund um Zermatt. Der Wanderführer bietet weit mehr. Der Schriftsteller Ernesto Perren erzählt beispielsweise, wie man in früherer Zeit das Vieh bis noch kurz vor Weihnachten auf der Alp Findeln hirten konnte. Oder er berichtet, wie man früher in den Bergen rund um Zermatt gewirtet hatte, er schwärmt von unvergesslichen Begegnungen und von einem geradezu persönlichen Verhältnis, das zwischen Wirt und Gast in den Bergbeizen gepflegt wurde. Der Autor nimmt zudem auch viel Wissenswertes über die Geologie, die Botanik, die Fauna und Flora und auch über die Lokal-Historie mit hinein in seinen Wanderführer. So stellt Ernesto Perren seinen staunenden Leser*innen gar Pflanzen vor, die es in unseren Breitengraden nur und ausschliesslich in Zermatt gibt: Die „Alpenpechnelke“ etwa oder das „Alpensteinkraut“. Ernesto Perren glaubt, dass wohl die Klimaveränderung verantwortlich sei, dass diese Pflanzen aus dem Mittelmeer-Raum oder aus dem Balkan „eingewandert“ sind.
Seine wanderlustigen Leserinnen und Leser sind sich einig: Der Wanderführer „Zermatt“ von Ernesto Perren ist vielseitig, der Autor geht auf bisher kaum bekannte, interessante und spannende Bereiche ein. Das Wichtigste aber: Ernesto Perrens Buch ist „beseelt“, es hat also eine „Seele“, will heissen: Das Buch ist mit viel Liebe zur Materie entstanden. Es ist nicht nur funktionell, nicht bloss mechanisch, sondern äusserst anregend. Das Buch ist entsprechend gefragt und ein Bestseller bei den Gästen aus vielen Ländern.
Seit dem 12. Lebensjahr zieht es Ernesto Perren immer wieder in die Berge. Wer einen derart anregenden Wanderführer zu verfassen imstande ist, der muss auch selber ein Berg- und Wander-Freak sein. Schon als Jugendlicher, mit erst 12 Jahren, hatte Ernesto zusammen mit seinem Vater die ersten Viertausender bestiegen, das Breithorn gleich mehrmals. Mit 17 Jahren verdingte sich Ernesto als Träger. Vor allem den Herrschaften aus Amerika trug der Teenager den Rucksack auf die hohen Berge hinauf, auf den Mischabel, aufs Obergabelhorn, auf alle Berge rund um Zermatt, aber auch ausserkantonal auf den Eiger, auf die Jungfrau oder aufs Finsteraarhorn. Später verschlug es Ernesto Perren bis nach Argentinien und nach Ecuador, auf den inaktiven Vulkanberg Chimborazo etwa. Ernesto Perren war auch Mitglied der Bergsteiger-Gruppe rund um Diego Wellig. Bei derartigen Expeditionen war insbesondere Ernesto Perrens Sprachtalent gefragt, das er als Dolmetscher mit den Spanisch sprechenden Einheimischen unter Beweis stellen konnte.
Ernesto Perrens schriftstellerisches Werk ist weitreichend. Er veröffentlichte Sachbücher und Bild-Text-Bände zur Bergwelt des Wallis und des Mattertales. Als Parahotelier legte er in seinen schriftstellerischen Arbeiten das Augenmerk auch auf die Tourismus- und Hotelleriegeschichte Zermatts. Einen Namen schuf er sich zudem als Essayist, Lyriker und Herausgeber. Bevorzugte Themen in seinen Essays sind die Kulturgeschichte der Alpen und des Alpinismus sowie die Kultur- und Geistesgeschichte des europäischen Raums.
Text, Fotos und Radiosendung: Kurt Schnidrig