Am 21. September weckt der Literatur CLUB73 in Zusammenarbeit mit der Mediathek Wallis in Brig die Schreiblust. Eingeladen sind alle, die offen sind für ein spannendes Schreibexperiment. Haben Sie Lust zu schreiben? Möchten Sie Erinnerungen, Erfahrungen und Erkenntnisse aufzeichnen? Wie lassen sich aktuelle Themen literarisch umsetzen? Sie bekommen die Möglichkeit, Ihren persönlichen Zugang zum Schreiben zu finden, Ihre eigene Art des Schreibens zu entdecken oder weiter zu entwickeln. Wir gehen von Themen aus, die einfache Schreibanlässe bieten. Wir lernen verschiedene Textsorten kennen und erproben die Wirkungsweise von Texten. Die Organisation hat die Mediathek Wallis in Brig übernommen. Anmeldungen nimmt gerne entgegen: daniela.furrer@admin.vs.ch . Die Leitung der Schreibwerkstatt obliegt Kurt Schnidrig (Germanist Dr.phil.). Die Teilnahme an der Schreibwerkstatt ist kostenlos.
Was macht das „Innere Kind“ mit mir? Eine Reise in die eigene Vergangenheit treten wir während dieser Schreibwerkstatt an. Es sind vor allem die Prägungen aus der Kindheit, die besonders stark unsere Persönlichkeit und unsere Gefühlswelt bestimmen. Wir sprechen in der Psychologie vom „Inneren Kind“, das ein Leben lang in uns wohnt. Das „Innere Kind“ steuert uns auch noch im Erwachsenenalter, es bestimmt unser Erleben und unsere Handlungen. Und das nicht zu knapp! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das „Innere Kind“ bis zu 80 oder gar 90 Prozent von unserem Erleben und Handeln steuert und bestimmt. Das sogenannte „Innere Kind“ ist also eine machtvolle psychische Instanz, ein wichtiger Anteil von unserer Persönlichkeit. Deshalb ist es von grosser Wichtigkeit, dass wir uns der eigenen Bilder und Prägungen aus der Kindheit auch als Erwachsene bewusst werden. Das kann zum Beispiel anlässlich einer Schreibwerkstatt geschehen. Wir holen die Bilder der eigenen Kindheit aus dem Unterbewusstsein und setzen sie um in Texte.
Was bringt eine derartige Schreibwerkstatt den Teilnehmenden? Es sei daran erinnert, dass das sogenannte „Innere Kind“ ja nichts anderes ist als die Summe von allen unseren kindlichen Prägungen und Erfahrungen. Da sind gute Prägungen darunter, aber auch schlechte, alles ist aber in unserem Unterbewusstsein festgeschrieben. Die Ängste und Sorgen, die Kränkungen und Verletzungen, aber auch die Spontaneität, die kindliche Begeisterung, die kindliche Neugierde, all das ist in uns drin, aber unbewusst. Das „Innere Kind“ in uns macht uns auch noch im Erwachsenenalter zu schaffen, im Positiven wie auch im Negativen. Das Kind in uns tut viel dafür, damit es Kränkungen und Verletzungen nicht nochmals erleben muss. Es ist aber bestimmt erstrebenswert, dass wir mit den positiven Bildern aus unserer Kindheit auch als Erwachsene erfolgreich und glücklich werden können. Eine wichtige Bedingung aber ist, dass wir uns der eigenen Bilder aus der Kindheit bewusst werden. Wer sich den Prägungen aus der Kindheit bewusst wird, der generiert Sicherheit, Klarheit und inneren Halt. Mit anderen Worten: er gewinnt das „Urvertrauen“ zurück. Dieser Prozess kann zum Beispiel beim Schreiben von Texten in einer Schreibwerkstatt in Gang gesetzt werden.
Als Bestseller zum Thema gilt der seit Jahren angesagte Klassiker der bekannten Psychotherapeutin Stefanie Stahl. Das Buch trägt den Titel „Das Kind in dir muss Heimat finden“. Darin zeigt die Autorin bildhaft und praktisch, wie wir mit dem „Inneren Kind“ umgehen könnten. Die Psychotherapeutin führt uns auch vor Augen, wie sich die positiven Gefühle aus der Kindheit verinnerlichen lassen, und mehr noch, wie sie sich im Erwachsenenalter in ein positives Lebensgefühl umwandeln lassen. Das Ergebnis ist ein Gefühl von Geborgenheit in der Welt und in unserem eigenen Leben. Wir gewinnen an Selbstvertrauen, und wir befähigen uns, auch anderen Menschen Vertrauen zu schenken. Das kindliche Urvertrauen ist wie eine Heimat in uns selbst. Eine Heimat, die uns Halt und Schutz verleiht, ein Leben lang.
Ausblick: Am 5. Oktober findet eine weitere Schreibwerkstatt in Zusammenarbeit von Literatur CLUB73 und Mediathek Wallis statt. In Zentrum werden dann „Lektoratsgespräche“ stehen. Wir werden zusammen über Texte sprechen, die noch nicht druckreif sind. Was sind Ihre Stärken und Eigenheiten? Wo schöpfen Sie Ihr Potenzial noch nicht aus? Und wie kann die Weiterarbeit aussehen? Sie haben die Möglichkeit, einen Text zur Diskussion zu stellen. Sie bekommen Einblick in unterschiedliche Schreibprozesse und lernen, Ihre Lektüreeindrücke und Textkritik zu formulieren. Sie profitieren ausserdem von einem professionellen Lektorat und erfahren gleichzeitig, wie Ihr Text auf unterschiedliche Lesende wirkt. Die Teilnahme ist mit oder ohne einen eigenen Text möglich. Teilnehmende, die eigene Texte besprochen haben möchten, senden diese bereits vor Kursbeginn an: daniela.furrer@admin.vs.ch . Die Leitung der Schreibwerkstatt obliegt Kurt Schnidrig (Germanist Dr.phil.).
Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig