
Fünf Bücher sind für den Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 nominiert. Welches ist nun das beste Kinder- oder Jugendbuch? Eine Jury berät darüber und gibt ihre Entscheidung am 31. Mai bekannt. Anschliessend kommt es an den Solothurner Literaturtagen zur Verleihung des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises. Zwei Titel aus der Deutschschweiz haben es auf die Shortlist geschafft.
„Das Dorf der Steine“
„Das Dorf der Steine“ ist ein Bilderbuch für Kinder. Text: Lawrence Schimel, Illustration: Lena Studer. Das Buch ist im Atlantis Verlag in Zürich erschienen. Bereits auf den ersten Seiten nehmen uns die Bilderbuch-Autorinnen mit auf einen Weg, der durch eine wundervolle Landschaft führt. Wir sind fasziniert von den leuchtenden und warmen Farben.
Doch dann werden wir überrascht: Der wundervolle Weg führt auf einen Friedhof. Ein kleines blindes Mädchen mit dem Namen Sonja nimmt uns Lesende an der Hand und führt uns über den Friedhof.
Doch schon bald wird klar: Die Bilderbuch-Geschichte erzählt nicht nur von Schmerz und Trauer. Mit viel Fingerspitzengefühl thematisiert das Bilderbuch den Verlust von Angehörigen anhand der Spuren, die diese in unseren Herzen hinterlassen haben. Die Grabsteine erzählen ihre Lebensgeschichten.
Zusammen mit Sonja und mit dem Friedhofsgärtner lernen wir darauf zu achten, was alles die Steine über die Verstorbenen zu erzählen haben.
„Fucking fucking schön“
Der Jugendroman mit dem etwas gewagten Titel „Fucking fucking schön“, erschienen im Berliner Verlag Jacoby & Stuart, imitiert im Titel die Jugendsprache. Die Zürcher Autorin Eva Rottmann widmet sich inhaltlich einem besonders heiklen Thema. Der Roman erzählt nämlich davon, wie Jugendliche zum ersten Mal die Sexualität entdecken.
Der Jugendroman will aber kein Aufklärungsbuch sein. Vielmehr will uns die Autorin das gesamte Spektrum der jugendlichen Sexualität vor Augen führen.
Der Jugendroman besteht aus zehn Geschichten, die durch kleine Intermezzi unterbrochen werden. Die Teenager in diesem Buch erzählen von sich selbst. Sie hinterfragen auf eine ehrliche Art und Weise auch sich selbst.
Der Roman „Fucking fucking schön“ greift das Thema „erster Sex bei Jugendlichen“ auf eine völlig innovative Art auf. Gut beschrieben ist die vielschichtige jugendliche Gefühlswelt, die Unsicherheit, die Scham, der Ekel, aber auch die Erfüllung.
Das Buch zeigt überdies auch die Kluft auf, die besteht zwischen dem, was die Jugendlichen erfahren und dem, was Eltern und Gesellschaft wirklich wissen.
Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig