23. April: Welttag des Buches

Im Gespräch mit Simone Lappert über ihren Roman „Der Sprung“. Das Buch ist auf der Shortlist für das Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels 2020. (Foto: rro)

Die UNESCO hat den 23. April zum Welttag des Buches ausgerufen. Der Buchwelttag feiert heuer sein 25. Jubiläum. Zu diesem Jubiläums-Anlass hat der Deutschschweizer Buchhandel eine Shortlist erstellt, aus der am 23. April das Lieblingsbuch der Deutschschweiz ermittelt wurde.

Shortlist des Lieblingsbuchs. Auf die Shortlist des Lieblingsbuchs des Deutschschweizer Buchhandels haben es 5 Bücher geschafft. Von Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“, von Laetitia Colombani „Das Haus der Frauen“, von Christoph Schwyzer „Der Staubwedel muss mit“, von Jasmin Schreiber „Marianengraben“ und von Simone Lappert „Der Sprung“. Bereits anlässlich der Verleihung des Schweizer Buchpreises vom vergangenen Oktober avancierte Simone Lappert zum Publikumsliebling. Nun stand sie erneut auf einer Shortlist, diesmal für das Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels. Die Schweizer Buchhändler*innen jedoch erkoren den Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens zu ihrem Lieblingsbuch.

Simone Lappert mit beeindruckender Performance bei der Präsentation ihres Buches „Der Sprung“. (Foto: Kurt Schnidrig)

„Der Gesang der Flusskrebse“ – so heisst das Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels 2020. Der bei hanserblau erschienene Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin und Zoologin Delia Owens hat sich gegen die vier Konkurrenten auf der Shortlist durchgesetzt. Bisher hatte die amerikanische Autorin zusammen mit ihrem Mann lediglich einige Bücher über Tiere in Afrika geschrieben. Delia Owens stammt aus North Carolina, sie kennt die Gegend bestens aus ihrer Kindheit. In der Landschaft von North Carolina spielt nun auch ihr erster Roman mit dem Titel „Der Gesang der Flusskrebse“. Es ist dies ein Tierroman, eine Liebesgeschichte und ein Kriminalroman in einem.

Die Geschichte des Mädchen Kya. Der Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ erzählt die Geschichte eines sechsjährigen Mädchens mit dem Namen Kya. Das Mädchen wächst in der ursprünglichen Flusslandschaft von North Carolina auf. Kya hat vier Geschwister. Ihr Vater ist ein traumatisierter Kriegsveteran, der seine Frau und die Kinder malträtiert. Eines Tages macht sich die Mutter aus dem Staub, und auch drei der älteren Geschwister von Kya verschwinden. Nun lebt Kya ganz allein zusammen mit ihrem alkoholkranken Vater. Dieser ist zwar bemüht ein besserer Vater zu werden, er bringt Kya immerhin das Fischen bei. Doch eines Tages verschwindet auch er. Nun ist Kya auf sich alleine gestellt. Die Schule möchte sie nicht besuchen, sie bringt sich autodidaktisch viel Wichtiges bei. Insbesondere für ihre Umwelt entwickelt sie viel Interesse, für Vögel, Gräser und Muscheln. Das Mädchen bestreitet seinen Lebensunterhalt inmitten einer faszinierenden Umwelt ganz alleine.

Selbstverantwortung und Selbstverwirklichung. Mit dem Boot ihres Vaters fährt Kya zum Fischfang aufs Meer hinaus. Sie verkauft Fische, die sie räuchert. Mit dem Geld kann sie sich das Nötigste beschaffen, insbesondere Nahrungsmittel, Streichhölzer und Benzin. Die Liebe zur Natur ist es, die das Mädchen überleben lässt. Inmitten dieser idyllischen Landschaft in North Carolina geschieht dann ein Mord, für den eigentlich nur ein einziger Mensch ein Motiv hat. (Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse. Aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Verlag: hanserblau im Carl Hanser Verlag, 460 Seiten.)

Text und Fotos: Kurt Schnidrig