Auf Einladung des Kulturbüros brulo gibt der Oberwalliser Schauspieler Beat Albrecht am Freitag, 4. Juni 2021, im Schloss Leuk eine Lesung. Dabei lautet das Motto des Abends „…dann muss ja, um alles in der Welt, etwas geschehen“. Beat Albrecht wird „Rede über den Schauspieler“ von Max Reinhardt vortragen. Lesen Sie, liebe Leser*innen, dazu auch meine Blog-Geschichte „Das klassische Theater ringt um sein Leben“ vom 1. Juni 2021. Des weiteren stehen an diesem Abend mit Beat Albrecht auch Texte von Rainer Maria Rilke auf dem Programm, darunter auch Auszüge aus dem einzigen Rilke-Roman „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“. Lesen Sie dazu auch meine Blog-Geschichte „Lässt sich in Paris der Rilke-Code entschlüsseln?“ vom 3. Juni 2021.
Schauspieler, Regisseur, Sprachcoach und Theater- und Hörbuchproduzent Beat Albrecht stammt aus Mörel. Er besuchte die Kunstschule Zürich und die Schauspielschule Elisabeth Barth in Zürich. Einen Schauspiel-Abschluss legte er 1970 vor der Paritätischen Prüfungskommission in Stuttgart ab. Im Jahr 1985 wurde er mit dem Werkpreis und 2010 mit dem Theaterpreis des Kantons Solothurn ausgezeichnet.
Unzählige Radio-Mitarbeiter*innen unseres Oberwalliser Lokalsenders durften Albrecht als Sprachcoach erleben. Als Leiter der Sprachschule ars linguae unterstützt er Menschen in den Bereichen Medien und Schauspiel. Radio Rottu Oberwallis hatte eine glückliche Hand, als es gelang, mit Beat Albrecht einen gewieften und erfahrenen Produzenten und Regisseur für den romm Verlag (rotten multimedia) an Bord zu holen. Als Sprecher stellte sich Albrecht nebst rro auch in den Dienst von Radio Bremen, Radio DRS, ORF, SWR und Swiss Classic.
Für die Deutschwalliser Kulturszene hat Beat Albrecht grossartige Projekte ins Leben gerufen. Er gilt als Mitbegründer des Oberwalliser Kellertheaters, des Theaterplatz Wallis, des Profitheaters Theater Wallis, der rro-Lesereise und der romm-Hörspielreise.
Als Leiter des safran-theaters (mobiles-soleil-theater-haus) legte er viel Kreativität und Ideenreichtum an den Tag. Sein Ruf als hervorragender Theatermacher und Schauspieler wurde auch im In- und Ausland gehört und mit Engagements honoriert, so in Bern, Berlin, Bremen, München, Innsbruck, St. Gallen, Biel-Solothurn, Winterthur und Zürich.
Als Schauspieler gab Beat Albrecht den Mephisto, den Möbius, den Franz Moor, den Puck, den Beckmann, den Brick, den Estragon, den Jacques und auch den Carlos in den hervorragendsten Schauspielen der Weltliteratur.
Zu Albrechts Eigenproduktionen gehören: „Gottfried Benn“; „Pablo Neruda – Politik und Poesie“; „Edgar Allan Poe“; „Carl Albert Loosli“ oder auch die Borchert-Lesungen. Seine Regie-Arbeiten an Stücken von F. Kroetz, Wolfgang Borchert, Peter Welk, Gert Hoffmann und Andreas Berger geniessen internationalen Ruf.
Persönlich durfte ich Beat Albrecht anlässlich seines 75. Geburtstags mit seinen „Gedanken zum Theater“ erleben. Er mimte einen alten Schauspieler, der einem jungen Kollegen Briefe schreibt. Da habe ich als Besucher sein Spiel mitgespielt. Ich mimte einen jungen Kollegen, der einem alten Schauspieler einen Brief schreibt. Den Brief und eine Würdigung zu Beat Albrecht finden Sie in meinem neuen Buch „Ein Leuchtturm in der Finsternis“. (Kurt Schnidrig: „Ein Leuchtturm in der Finsternis. Spurensuche, Begegnungen, Betrachtungen. Literatur CLUB73 international edition, ISBN 978-3-033-08241-0, Seiten 160-162)
Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig