Der „Literatur-Hängert“ im Monat März mit Fantasy-Autorin Joanne Gattlen

Den „Literatur-Hängert“ mit Fantasy-Autorin Joanne Gattlen hören Sie in voller Länge auf pomona.ch/rro

Kurt Schnidrig empfängt Fantasy-Autorin Joanne Gattlen. Sie ist soeben zurück von einer Reise in den hohen Norden, wo sie sich für ihr neues Buch inspirieren liess. Die norwegische Lebens- und Sagenwelt mit Trollen, Nordlichtern und Orkas inmitten der faszinierenden Polarnacht liefern reichlich Stoff für das neue Buch der Fantasy-Autorin. Den „Literatur-Hängert“ in voller Länge können Sie als Podcast hören auf pomona.ch/rro.

Kurt Schnidrig: Sie sind soeben zurück von einer abenteuerlichen Reise nach Norwegen. Ich nehme an, als Fantasy-Autorin haben Sie sich im hohen Norden für Ihr neues Buch inspirieren lassen?

Joanne Gattlen: Wenn ich in die Ferien fahre, nehme ich immer wieder irgendwelche Eindrücke mit, die ich dann schreibend verarbeiten kann. Immer wieder kann ich auch Stoffe und Materialien mitnehmen für ein neues Buch.

Was hat Sie an Norwegen besonders fasziniert?

Vor allem die Natur mit den Fjorden, mit den hohen Bergen, mit der Polarnacht. Die Stimmung inmitten einer nordischen Polarnacht ist unglaublich. Nicht die Sonne hat uns tagsüber begleitet, sondern der Mond. Und abends leuchteten dann noch die Nordlichter. Ich habe all das extrem genossen.

Joanne, wir kennen Sie als Fantasy-Autorin. Was konnten Sie für Ihr neues Buch aus Norwegen mitnehmen?

Die Idee ist, dass mein neues Buch in Norwegen spielt. Da habe ich viel gutes Material gefunden. Vor allem die norwegische Lebenswelt, aber auch die Sagenwelt mit den Trollen. Die Trolle sind in der norwegischen Geschichte sehr präsent. Diese Ideen möchte ich jetzt in Buchform umsetzen.

Die Trolle als Teil des Personals in Ihrem Buch, das hört sich schon mal spannend an! Sind Sie mit einem fixfertigen Handlungsschema nach Norwegen gefahren?

Die Grundidee ist da, die Handlung habe ich in groben Zügen aufgeschrieben. Anfang und Schluss der Geschichte habe ich bereits im Kopf. Dazwischen, die Mitte der Geschichte, ist zurzeit noch etwas „schwammig“.

Joanne, wir kennen Sie als Autorin des sehr erfolgreichen Fantasy-Romans „Meravella“. Er ist soeben als Neubearbeitung in zweiter Auflage herausgekommen. Knüpfen Sie an diesen Roman an? Oder haben Sie sich Neues überlegt?

„Meravella“ spielte in Irland, da kamen Feen vor, das Buch hatte ich nach einem Amerika-Aufenthalt geschrieben. Dort waren die Feen ein wichtiges Thema. Damals war ich noch recht jung. Nun kommt etwas Neues. Ich wollte nicht mehr etwas Ähnliches schreiben wie in „Meravella“. Das neue Buch wird anders werden und spielt auch in einem ganz neuen Setting.

Ein neues Setting? Was macht denn für Sie einen guten Fantasy-Roman aus? Welche Zutaten sind erforderlich?

Für mich sind vor allem die Personen von grosser Bedeutung. Wichtig ist, dass die Leserschaft sich mit dem Personal im Roman identifizieren kann. Auch eine spannende Handlung ist eine wichtige Zutat. Beim Lesen sollte nicht bereits von Anfang an klar sein, wie die Story enden könnte. Das Überraschende und Spannende ist mir wichtig.

Soeben zurück von einer abenteuerlichen Reise nach Norwegen. Was hat Sie besonders beeindruckt?

Wir waren zum Beispiel an einen Fjord. Dort kamen wir in den Genuss eines „Whale-Watchings“. Zurzeit sind die Orkas in einer Bucht, wo man sie betrachten und studieren kann. Zu beobachten, wie die Orkas um unser Boot herumschwammen, das war schon sehr eindrücklich! Dazu das Leuchten und Funkeln der Polarlichter, das alles war unglaublich imposant.

Orkas, das sind Wale, werden wir die Wale in Ihrem Fantasy-Roman wiederfinden?

Drüber bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren. Vielleicht kann ich die Orkas aber doch noch irgendwo einbauen. Auf jeden Fall haben mich die Orkas extrem fasziniert. Die Orkas sind riesige Tiere, sie jagen und sind ständig auf Futtersuche.

Das Nordlicht faszinierte Sie ganz besonders. Könnte das Nordlicht wichtig sein für eine Fantasy-Autorin? Zum Beispiel um im Roman eine besondere Stimmung zu schaffen?

Ich denke schon. Wenn ich schon ein Buch schreibe, das im hohen Norden spielt, möchte ich auch diese extrem spannende Stimmung zwischen Buchdeckeln einfangen. Eine Polarnacht beflügelt unsere Phantasie noch zusätzlich. Im hohen Norden scheint die Sonne ja nur bis nachmittags um 15 Uhr! Sowas fasziniert uns Menschen hier in unseren Breitengraden ganz besonders.

Wie sieht das Timing aus? Wann erscheint Ihr neues Buch?

Das ist eine spannende Frage. Zurzeit arbeite und studiere ich noch an meinem „Bachelor“. Alles andere ist darob etwas in den Hintergrund getreten. Aber ein Timing? Vielleicht bis Ende dieses Jahres oder anfangs des kommenden Jahres sollte der neue Roman herauskommen. Allzu viel Druck möchte ich mir allerdings nicht auferlegen.

Was ist Ihre bevorzugte Zeit zum Schreiben?

Meine bevorzugte Zeit zum Schreiben ist abends. Oder gar in der Nacht. Mein letztes Buch habe ich schwerpunktmässig zwischen 11 Uhr abends und 2 Uhr morgens verfasst. Das war die Zeitspanne, in der ich zu Hause war und in der bei mir die Ideen bevorzugt fliessen.

Hinweis: Den „Literatur-Hängert“ mit Fantasy-Autorin Joanne Gattlen hören Sie in voller Länge auf pomona.ch/rro