„Der Junge, der ans Meer glaubte“

Eine Sommerlektüre, die diesen Namen auch verdient, verbreitet Ferienstimmung pur. (Symbolbild: Kurt Schnidrig)

Sommerlektüre? Wenn ein Buch wundervolle Ferienstimmung verbreitet. Wenn man beim Lesen die Brandung des Meeres im Hintergrund hört. Wenn das Buch dazu noch eine Botschaft vermittelt, die das Lesen zum Erlebnis werden lässt. Kurz: Eine Sommerlektüre, die diesen Namen auch verdient, verbreitet Ferienstimmung pur.

Südländische Schriftsteller verstehen sich bestens darauf, gute Sommerlektüren zu verfassen. Dies allein schon bestätigt ein Blick auf die erfolgreichen Buchtitel, die in den vergangenen Sommern für Furore sorgten. Salvatore Basile aus Neapel ist einer dieser südländischen Autoren, der auch auch für die Daheimgebliebenen entspannende Ferienstimmung pur nach Balkonien zu zaubern vermag. 1955 in Neapel geboren, studierte er nach der Schulzeit Medizin, Soziologie und Psychologie. Anschliessend war er lange Zeit Berufsmusiker. Heute ist er Drehbuchautor und Regisseur. Mit seiner Familie lebt er in Rom. Seit zehn Jahren unterrichtet er an der Universität Mailand das Fach „Kreatives Schreiben“.

„Der Junge der ans Meer glaubte“ heisst Marco. Und Marco fühlt sich nur wirklich frei, wenn er kopfüber ins Wasser eintauchen kann. Beim Schwimmen und Tauchen im Meer kann er alles vergessen, was ihn belastet und bedrängt: Seine Eltern, die ihn verlassen haben. Die einsamen Jahre, die er in einer Pflege-Familie hatte verbringen müssen. Die schwindende Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Gerne möchte er einer jungen Frau gefallen und imponieren. Vor ihren Augen springt Marco eines Tages von einer hohen Klippe hinunter ins Meer. Dabei verletzt sich Marco schwer. Resigniert und mit viel Wut im Bauch muss er ins Spital eingeliefert werden. Marco fühlt sich vom Meer verraten. Aber dann – wie heisst es doch – wenn nichts mehr geht, da kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Es ist dies ein Lichtlein in Gestalt von Lara. Lara ist seine Physiotherapeutin. Lara ist aber auch Marcos rettender Engel. Die Botschaft, welche dieses ideale Sommer-Buch bereithält? Manchmal muss man sich zuerst selbst verlieren, damit man wieder zu sich selbst finden kann.

Hören Sie den Podcast aus der Sendung Literaturwelle zum Thema „Sommerlektüre“. (Quelle: rro / Kurt Schnidrig / Petra Wysseier / Rahel Zimmermann)

Text, Bild und Radiosendung: Kurt Schnidrig